Klappt es nun endgültig?

Hertha BSzäh-Poker, Italien meldet: Ciao Napoli, Diego Demme im Anflug

Seit vier Monaten liefen Herthas Verhandlungen mit dem SSC Neapel wegen Mittelfeldspieler Diego Demme. Jetzt soll der Deal endlich klappen.

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Mittelfeldspieler Diego Demme will nicht mehr für den SSC Neapel spielen, sondern bei Hertha BSC anheuern.
Mittelfeldspieler Diego Demme will nicht mehr für den SSC Neapel spielen, sondern bei Hertha BSC anheuern.imago images/Balasco

Man kann im Leben manchmal lange warten: Auf einen Zug der Deutschen Bahn, auf einen Easyjet-Flieger oder eben auf einen Transfer eines Fußballprofis. Hertha BSC pokert seit Monaten um den Mittelfeldspieler Diego Demme (31) vom italienischen Meister SSC Neapel. Mit dem Spieler ist sich der Klub längst einig. Doch die Neapolitaner verhandeln bei dem Wechsel mit Salamitaktik. Zögerlich und scheibchenweise. Jetzt ist der Deal wohl endgültig durch.

Das italienische Online-Portal Tuttomercatoweb.com meldete am Donnerstagnachmittag: „Diego Demme ist auf dem Weg zur Rückkehr nach Deutschland. Der Druck von Hertha zeigt die gewünschten Ergebnisse beim Zweitligisten, der in diesen Stunden den Napoli-Mittelfeldspieler davon überzeugt, sein neues Ziel anzunehmen.“ 

Wirklich, tatsächlich? Ist der HerthaBSzäh-Poker um Demme vor dem Abschluss? Schon im April gab es die ersten Gespräche. Mit Demme war sich Hertha ohne Probleme generell einig. Der Ex-Leipziger wollte unbedingt aus familiären Gründen nach Berlin. Doch sein Klub SSC Neapel gab sich bei den Verhandlungen wie eine Diva. Erst verlangten die Italiener 6 Millionen Euro Ablöse für den Routinier, dessen Vertrag beim SSC nur noch ein Jahr läuft. Lächerlich! Dann waren es noch immer 3 Millionen, die der Klub haben wollte.

Neapels verrückte Forderung von 6 Millionen Euro

Diego Demme wechselte im Januar 2020 für 10 Millionen Euro von RB Leipzig zum SSC Neapel.
Diego Demme wechselte im Januar 2020 für 10 Millionen Euro von RB Leipzig zum SSC Neapel.imago images/Gribaudi

Zwischendurch gab es die Argumentation, dass Demme noch nicht gehen darf, weil der neue Trainer Rudi Garcia erst mal alle Spieler in der Saisonvorbereitung begutachten wollte und als Zusatz zur Transferoperette folgte noch ein Vorschlag zum Tauschgeschäft mit Lucas Tousart. Das hatte sich dann mit dem Wechsel des Franzosen zum 1. FC Union vor vier Wochen erledigt.

Nicht aber die Hartnäckigkeit von Herthas Sportdirektor Benjamin Weber, wenn es um Demme ging. Die Ablöseforderungen der Italiener hat er auf 600.000 Euro gedrückt. Demme soll einen Drei-Jahres-Vertrag bekommen und in Herthas defensivem Mittelfeld für Organisation sorgen.   

Doch noch hat Hertha BSC die Verpflichtung nicht offiziell gemacht. Also heißt es weiter für die Fans: Bitte haben Sie noch etwas Geduld, die Ankunft des Demme-Zugs verspätet sich.