Kevin-Prince Boateng verlässt tief gefrustet das Feld nach dem 2:4 von Hertha BSC gegen den SV Werder Bremen.
Kevin-Prince Boateng verlässt tief gefrustet das Feld nach dem 2:4 von Hertha BSC gegen den SV Werder Bremen. City-Press

Das Lachen ist verschwunden. Das Lachen, mit dem Pal Dardai die ganze Woche unterwegs gewesen war. Mit dem er bei Hertha BSC Aufbruchsstimmung erzeugen wollte. Nach dem 2:4 gegen Werder Bremen machte sich bei dem 47-jährigen Ungarn eine gewisse Ernüchterung breit.

„Die mentalen Probleme in den Köpfen sind größer als ich es eingeschätzt habe“, sagte der Ungar nach seinem Wiedereinstand bei der Alten Dame auf der Trainerbank bei den Mikrophonen von Sky. Auch auf Schalke haben wir nach dem 0:2-Rückstand eine ordentliche Leistung gezeigt. Auch jetzt die zweite Halbzeit, wenn wir so wollen ,war das ein 2:2. Das war in Ordnung. Da haben wir halt individuelle Fehler gehabt. Das ist leider so, meinte der 47-Jährige. 

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„So ist Fußball. Ich war innerlich auf eine Niederlage vorbereitet. Wir kriegen sofort ein Tor, die Mannschaft war blockiert. Die erste Halbzeit aber, ...  Der Druck war ein Riesenproblem, wir müssen dringend etwas tun, um die Blockade zu lösen. So ein Spielverlauf kann nicht sein wenn wir hier bei so einer Heimkulisse agiere. Jeder war mit sich beschäftigt. Wir müssen so etwas aber gemeinsam angehen. Über den Spielverlauf brauchen wir daher nicht reden, das war Kopfsache in dieser Situation. Wir waren nicht mutig, Bremen hat verdient gewonnen“, lautete das erste Fazit des neuen, alten Hertha-Coaches. 

Für Boateng war das zu wenig von Hertha BSC

Härtere Worte fand Kevin-Prince Boateng, der von Dardai zur Pause eingewechselt worden war. „Zu wenig. Das war viel zu wenig. Werder Bremen war bärenstark. Von der ersten Minute bis zur letzten. Schwierig jetzt die richtigen Worte zu finden. Ich bin einer, der sonst immer Worte findet, der reden kann“, so der 36-Jährige gefrustet. 

Erstaunlicherweise machte er die große Kulisse, die Hertha doch den Rücken stärken wollte, als ein Teil des Problems aus. „Es ist nicht einfach, wenn du hier vor so einer Kulisse spielst und Sachen nicht ausschalten kannst.  Die Blockade in den Köpfen ist groß, da muss ich Pal Dardai Recht geben. Nach dem 0:4 hast du nichts mehr zu verlieren, da wirfst du alles nach vorne und hast Torchancen. Aber zu spät“, so Boateng weiter. 

Hertha BSC zeigt wieder sein Hoffenheimgesicht

„Ich hatte ja noch Hoffenheim versprochen, dass wir so ein Gesicht nicht mehr zeigen werden. Das ist uns leider nicht geglückt. Aber wir können jetzt nicht aufstecken, wir müssen probieren nach vorne zu schauen, wir sind noch nicht abgestiegen. Wir dürfen jetzt keien Trauerstimmung aufkommen lassen. Wir haben noch viele Chancen, wir haben Heimspiele und die müssen wir gewinnen“, meinte Boateng. Klingt ein bisschen nach Durchhalteparolen. Aber was soll er auch sonst sagen nach so einem Kick? 

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„Wir hatten uns so viel vorgenommen, wir wussten, was auf dem Zettel steht. Werder Bremen hat den Kampf angenommen, die wollten es auch unbedingt. Wir haben gezeigt, wie es ab der ersten Sekunde nicht funktioniert. Die zweite Halbzeit, die Tore tun am Schluss gut, hilft jetzt aber auch nichts. Die Gründe dafür sind einfahc schwer zu erklären. So können wir auf jeden Fall nicht auftreten. Letzte Saison war das gegen Ende hin auch ziemlich ka... Jetzt hängen wir schon wieder in so einer Situation rum, wo das Glück auch nicht auf unserer Seite ist. Aber Glück muss man sich auch erarbeiten“, zeigte sich auch Marco Richter sichtlich niedergeschlagen. 

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