Hängende Köpfe der Spieler nach dem Abpfiff – bei Hertha BSC ist das ein gewohntes Bild geworden: 14 Niederlagen in 25 Spielen.
Hängende Köpfe der Spieler nach dem Abpfiff – bei Hertha BSC ist das ein gewohntes Bild geworden: 14 Niederlagen in 25 Spielen. Hübner/imago

Geht noch was oder beginnt jetzt der freie Fall von Hertha BSC in die Zweite Liga? 1:3 beim Absturzklub Hoffenheim, der bis dahin sieglos im Jahr 2023 war. Kampflos, ideenlos, chancenlos war das blau-weiße Desaster bei der TSG. Neun Spiele hat Hertha noch für die Rettung. Aber langsam stellt sich Frage: Gegen wen will der Hauptstadtklub eigentlich noch gewinnen? Ist Hertha BSC bereits im April abgestiegen?

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Es müssen noch fünf Siege, also 15 Zähler, her. Mit 36 Punkten würde die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz den Rettungsplatz 15 erreichen. Doch die Hoffnung darauf ist nach diesem Schlaffi-Aufritt in Hoffenheim geschwunden. Schon nächsten Monat könnte sie ganz begraben sein.

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Hertha BSC: Fünf Hammer-Spiele im April

Auswärts in Freiburg (1. April), zu Hause gegen Leipzig (8. April), auswärts auf Schalke (14. April), zu Hause gegen Bremen (22. April), auswärts beim FC Bayern (30. April). Fünf Spiele: Realistisch betrachtet sind vielleicht zwei Siege (gegen Schalke und Bremen) drin, aber nur, wenn sich so eine Katastrophe wie in Hoffenheim nicht wiederholt. 

Heißt: Hertha BSC braucht danach im Saisonendspurt in den restlichen vier Spielen – zu Hause gegen Stuttgart (6. Mai), auswärts in Köln (13. Mai), zu Hause gegen Bochum (20. Mai) und auswärts in Wolfsburg (27. Mai) – drei Siege. Eine Herkulesaufgabe. Ist das überhaupt möglich?

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Die Ausgangslage ist katastrophal. Hertha ist nach acht Spielen in der Rückrunde noch schlechter als nach acht Spielen in der Hinrunde. Zweimal nur jeweils sieben Punkte, in der Hinrunde war aber das Torverhältnis besser (8:10 gegenüber 10:18 jetzt). Hertha holte in den restlichen neun Hinrundenspielen nur weitere sieben Punkte. Und jetzt sollen es noch 15 Zähler werden?

Herthas Boateng: „Hoffenheim ist im Abstiegskampf angekommen, wir noch nicht“

Leitwolf Kevin-Prince Boateng wurde beim 1:3 in Hoffenheim in der 65. Minute eingewechselt. Doch er konnte den Untergang von Hertha BSC nicht verhindern.
Leitwolf Kevin-Prince Boateng wurde beim 1:3 in Hoffenheim in der 65. Minute eingewechselt. Doch er konnte den Untergang von Hertha BSC nicht verhindern. imago images/Avanti

Die Zweifel werden lauter und sind berechtigt. In der Hinrunde konnte man sich noch trösten und erklären, dass es noch besser wird, da es ja noch so viele Spiele sind. Ein fataler Irrtum! Zu wenig Punkte, dann zu wenig Glück und jetzt zu wenig Kampf. Hertha hat das vergangene halbe Jahr komplett verschlafen.

Leitwolf Kevin-Prince Boateng sprach nach dem 1:3 in Hoffenheim gnadenlos an, was mit dieser Truppe nicht stimmt: „Das war einfach zu wenig. Wir waren nicht im Spiel – dafür gibt es keine Entschuldigung. Hoffenheim war bissig und hat den Abstiegskampf angenommen, wir noch nicht. Wir müssen in die Köpfe kriegen, dass wir dort unten stehen.“    

Hertha BSC: Wie nervenstark sind die Profis noch?

Wie nervenstark sind die blau-weißen Profis noch? Zwei Elfmetertore warfen sie in Hoffenheim mental völlig aus der Bahn. Das gab es bisher nur in ganz wenigen Spielen in dieser Saison, dass mit Rückschlägen nicht seriös umgegangen wurde. Es war ein kollektives Versagen von allen zum schlimmsten Zeitpunkt.

Trainer Sandro Schwarz wehrt sich und bleibt Optimist: „Wir brauchen jetzt keine Untergangsstimmung. Das war in Hoffenheim zu wenig für den Abstiegskampf. Das ist Fakt, aber daraus sollte man jetzt nicht etwas Grundsätzliches machen.“ Doch die Zahlen sprechen für sich: 21 Punkte nach 25 Spielen sind zu wenig für den Klassenerhalt. Vergangene Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt 23 Zähler. Damals kamen noch zehn Punkte dazu und es reichte nur für die Relegation ...

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