Im Kampf um den Klassenerhalt: Das ist gerade das größte Problem von Hertha BSC
Jetzt schon sieben Auswärtspleiten am Stück. So eine Bilanz riecht nach Abstieg, entmutigen lassen wollen sich die Blau-Weißen davon aber nicht.

Das war eine ganz bittere Pille im Kampf um den Klassenerhalt. Klar, dass Hertha-Trainer Sandro Schwarz nach dem 1:4 (0:2 in Leverkusen angefressen war: „Wir haben das vermissen lassen, was wir in den letzten Spielen gezeigt haben. Intensität und Konsequenz gegen den Ball.“
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Beim Schneckenrennen im Tabellenkeller der Bundesliga hätten seine Jungs drei Big Points landen und den Vorsprung auf die Abstiegsränge von einem auf vier Zähler vervierfachen können. Aber das Rechenspiel missglückte: Hertha ließ sich einmal mehr in einem Auswärtsspiel abkochen.
In Leverkusen fehlte es Hertha BSC an fast allem
Mit zwei Siegen aus den vergangenen drei Partien waren die Blau-Weißen zur Werkself nach Leverkusen gereist, doch von der breiten Brust war wenig zu spüren. Dem Tempofußball von Moussa Diaby und Co hatte Hertha kaum etwas entgegenzusetzen. Dem Tabellen-14. fehlte es beim Pressing an Zugriff und Aggressivität, dazu Kompaktheit und Geschwindigkeit in der Abwehrkette.
Seit einem halben Jahr wartet Hertha nun schon auf einen Auswärtssieg. Das letzte Pünktchen entführte die Schwarz-Elf beim 1:1 in Mainz Mitte September, fortan hagelte es sieben Pleiten. Das ist gerade Herthas größtes Problem! Das ist fast schon so was wie ein Auswärtsfluch! Entmutigen lassen wollen sich die Blau-Weißen davon aber nicht.
Herthas Dodi Lukebakio setzt auf das Team
Das 1:4 in Dortmund und Leverkusen? „Identische Ergebnisse, aber komplett unterschiedliche Leistungen“, stellt Schwarz klar. Mit dem Auftritt bei Bayer ging der Coach hart ins Gericht, doch beim BVB habe seine Mannschaft zwei Wochen zuvor gezeigt, „wie wir Fußball spielen wollen“.
Auch Torschütze Dodi Lukebakio – das 1:3 ist sein zehnter Saisontreffer – betont: „Es ist keine Option, negativ zu sein.“ In Leverkusen fehlte die Aggressivität: „Wir werden einzelne Kleinigkeiten verbessern, dann habe ich Vertrauen in die Mannschaft.“
An einen großen Rückschlag glaubt auch Marc Oliver Kempf nicht. Der Abwehrchef: „Wir haben uns als Team zusammengerafft, sind gefestigter. Jetzt wollen und müssen wir gegen Mainz wieder abrufen, was wir in den drei Partien zuvor schon gezeigt haben.“
Herthas nächstes Auswärtsspiel ist Hoffenheim
Mainz. Das wird am Sonnabend (15.30 Uhr) ein Heimspiel. Und im Olympiastadion ging zuletzt was – 4:1 gegen Gladbach, 2:0 gegen Augsburg. Der dritte Heimerfolg am Stück würde im Tabellenkeller richtig guttun, ist in der aktuellen Situaton fast schon Pflicht.
Denn danach geht es wieder auf Reisen. Am 18. März ist Sinsheim das Ziel. Da ist dann Keller-Mitbewohner Hoffenheim der Gastgeber. Da muss der Auswärtsfluch enden. Da gilt: Verlieren verboten!
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