Im Ernst, Elfmeter? Das war eine miese Schwalbe des Frankfurters Rafael Borré
Beschämend war schon das Elferschinden, noch peinlicher ist aber die Diskussion über Schiedsrichter Willenborg, anstatt sich über die Fallsucht Borrés zu unterhalten.

Ich frage mich manchmal, ob die Menschen den Wald vor lauter Bäume nicht sehen oder sehen wollen. Was für eine beschämende Diskussion nach dem 1:1 von Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt über eine Situation, die angeblich ein Elfer für einige ist. Sorry, seid Ihr noch Freunde des Fußballs und des Fair Plays? Das war eine miese Schwalbe des Frankfurters Rafael Borré. Früher wären Profis für so einen Betrugsversuch ausgepfiffen worden.
Ich habe mir die Szene genau wie Schiedsrichter Frank Willenborg x-mal angeschaut. Herthas Torwart Oliver Christensen hechtet Borré entgegen und betatscht mit seiner rechten Hand leicht den Fuß des Frankfurters. Der nimmt diese Berührung, die ihn in der Bewegung überhaupt nicht beeinflusst, zum Anlass, sich theatralisch fallen zu lassen.
Heute reden einige davon, dass man „clever den Elfer rausgeholt“ oder „den Köperkontakt gut ausgenutzt“ hat. Genau diese Formulierungen machen den Sport kaputt, denn sie treten mit Worten noch ein zweites Mal auf das Fair Play drauf. Woher kommt das?
TV-Zeitlupen, Videoschiedsrichter, komplizierte Regelungen bis ins Technokratische pervertiert und am Ende will jeder der sogenannten Experten der Schlaueste sein. Aber Fußball ist kein Gerichtssaal, sondern ein organisches Spiel. Dazu gehören Bewegungsabläufe und manchmal optische Täuschungen.
Schiedsrichter Frank Willenborg hatte sich zunächst aus seinem Blickwinkel geirrt. Er war auf ein jämmerliches Schauspiel hereingefallen. Der Videoschiedsrichter machte ihn völlig korrekt darauf aufmerksam. Willenborg hatte den Mut seine Entscheidung zurückzunehmen. Vielleicht beim nächsten Mal noch konsequenter mit einer Gelben Karte für Borré wegen unsportlichen Verhaltens.
Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>