„Ich hätte nichts dagegen, wenn wir die Serie ausbauen!“
Gutes Omen: Rekord-Labbadia ist Herthas Hoffeschimmer.

Vorhang auf für Bruno Labbadia (54)! Heute steigt das Bundesliga-Comeback des erfahrenen Trainers bei Herthas Geisterspiel bei Hoffenheim. Die TSG dürfte sich jetzt schon gruseln. Denn ihr absoluter Angstgegner-Coach kommt. Labbadia hält den Bundesliga-Rekord mit sechs Auswärtssiegen in Sinsheim. Kein anderer Trainer gewann dort häufiger.
Neun Partien in Hoffenheim, davon sechs gewonnen. Labbadia ist selbst erstaunt, als er vom KURIER seine Super-Bilanz erfährt und spielt sie mit einem Lachen herunter: „Das ist wahrscheinlich nur ein schöner Zufall.“
Doch dann geht der neue Trainer in den Angriffsmodus über: „Aber ich hätte nichts dagegen, wenn wir diese Serie ausbauen könnten.“ Der Klub aus dem Kraichgau ist seit 2008/09 in der Bundesliga. In der ersten Saison war die TSG der Überflieger. Labbadia gewann trotzdem mit Leverkusen 4:1. Mit dem VfB Stuttgart siegte er drei Spielzeiten (10/11, 11/12, 12/13) hintereinander in Hoffenheim: 2:1, 2:1 und 1:0. Auch mit dem HSV gab es 2015/ 16 einen 1:0-Auswärtssieg. Vergangene Saison fiedelte er mit Wolfsburg die TSG 4:1 ab.
Von aktuellen, altgedienten Trainer-Haudegen kommt Dortmunds Lucien Favre in sieben Auswärtspartien bei der TSG nur auf zwei Siege, einer davon mit Hertha. Ein 1:0 in der Saison 2008/09. Freiburgs Christian Streich durfte gar nur einmal bei den heimstarken Kraichgauern jubeln. Selbst die früheren Bayern-Startrainer Pep Guardiola (drei Siege) und Jupp Heynckes (zwei) taten sich schwer. Bremens Ex-Coach Thomas Schaaf schaffte es dreimal. Dieter Hecking (jetzt HSV) kommt insgesamt auch auf drei Dreier.
Sechs Auswärtssiege – ein echtes Labbadia-Phänomen und ein gutes Omen, das Hertha Hoffnung machen sollte. Nach der verkorksten Saison und der Zwangsspielpause wegen Corona könnte das allen verunsicherten Profis Halt geben. Labbadia sagt nach nur fünf Tagen echtem Mannschaftstraining: „Es ist ein bisschen ein Blindflug. Fünf Einheiten – das ist nicht viel. Es ist nach so wenigen Tagen unmöglich zu sagen, wo wir stehen. Doch wir sind gut auf Hoffenheim vorbereitet.“
Vielleicht klappt es bei seiner Hertha-Premiere gleich mit dem persönlich siebten Auswärtsdreier bei der TSG.