Die „Altlasten“ sind wieder da

Hilfe! Herthas 40-Millionen-Leihspieler Piatek, Schwolow, Maolida und Zeefuik kommen zurück

Hertha BSC blätterte in den vergangenen Jahren 40 Millionen Euro Ablöse für Piatek und Co hin, jetzt sind sie nur noch Problemfälle.

Teilen
Krzysztof Piatek war zuletzt an den italienischen Klub US Salernitana ausgeliehen. Jetzt schlägt er bei Hertha BSC wieder auf.
Krzysztof Piatek war zuletzt an den italienischen Klub US Salernitana ausgeliehen. Jetzt schlägt er bei Hertha BSC wieder auf.imago/NurPhoto

Trainingsstart bei Hertha BSC nächsten Montag. Stand jetzt: Cheftrainer Pal Dardai muss zu Beginn der Saisonvorbereitung für die Zweite Liga 39 Profis betreuen. Viel zu viele! Das Hauptproblem ist ein Quartett von Leihspielern, die Hertha bisher nicht losgeworden ist, aber abgeben muss, um Geld zu sparen. Sie kosteten allein 40 Millionen Euro Ablöse, so viel wie die Hertha-Anleihe bei Nordic Bond. So viel wert sind die Profis aber lange nicht mehr. An oberster Stelle steht seit mehr als zwei Jahren das 24-Millionen-Missverständniss Krzysztof Piatek (27).

Ex-Trainer Jürgen Klinsmann wollte ihn im Januar 2020 unbedingt. Knappe fünf Millionen Jahresgehalt bekam der polnische Stürmer (jetzt in der Zweiten Liga wären es drei Millionen). Das können sich die Blau-Weißen überhaupt nicht leisten. Ex-Manager Fredi Bobic verlieh Piatek zweimal Richtung Italien (AC Florenz und in der vergangenen Saison zu US Salernitana). Doch die Italiener zogen nicht die Kaufoption.  

Jetzt steht Piatek wieder auf der Matte. Wie der KURIER schon vor drei Monaten schrieb, könnte Herthas Investor 777 Partners helfen, den Polen endgültig loszuwerden. Denn das amerikanische Finanzunternehmen ist auch an Serie-A-Aufsteiger FC Genua beteiligt. Bei diesem Klub spielte Piatek schon 2018/19. Geht der endgültige Wechsel in den nächsten Tagen über die Bühne?

Torwart Schwolow stieg doppelt ab

Kein Glück bei Hertha BSC und auch nicht bei Schalke 04. Torwart Alexander Schwolow ist vergangene Saison gleich doppelt abgestiegen.
Kein Glück bei Hertha BSC und auch nicht bei Schalke 04. Torwart Alexander Schwolow ist vergangene Saison gleich doppelt abgestiegen.imago/Revierfoto

Piatek ist ein Problem, das nächste größere ist Torwart Alexander Schwolow (31, kam 2020 für sieben Millionen Euro vom SC Freiburg). Eine Saison wurde er an Mitabsteiger Schalke 04 ausgeliehen. Die Knappen verzichteten auf die Kaufoption. Schwolow ist wieder da, obwohl er keine Zukunft bei den Blau-Weißen hat. Denn mit Marius Gersbeck wurde ein blau-weißer Publikumsliebling vom befreundeten Klub KSC zurückgeholt. Bisher tauchte nur das Gerücht auf, dass eventuell der SC Freiburg Interesse an seinem Ex-Keeper Schwolow hat. Getan hat sich bisher aber nichts.

Das Gleiche gilt auch für Deyovaisio Zeefuik (25), der an Helles Verona ausgeliehen war. Der holländische rechte Außenverteidiger, der 2020 für vier Millionen Euro vom FC Groningen gekauft wurde, findet die gleiche Situation wie vergangenen Sommer vor. Er ist da, aber jeder wartet auf seinen Verkauf.  

Bis Dezember 2022 trainierten Myziane Maolida und Deyovaisio Zeefuik noch bei Hertha, dann wurden sie ausgeliehen. Jetzt sind sie wieder da.
Bis Dezember 2022 trainierten Myziane Maolida und Deyovaisio Zeefuik noch bei Hertha, dann wurden sie ausgeliehen. Jetzt sind sie wieder da.Popow/imago

Auch der Franzose Myziane Maolida (24), der im Sommer 2021 von Fredi Bobic für vier Millionen Euro geholt wurde, hat nach seinen Kurzauftritten als Leihspieler bei Stade Reims von Januar bis Mai 2023 (zehn Spiele, 249 Spielminuten) beim Franzosen-Klub keine Chance auf Vertragsverlängerung. 

Für diese vier Spieler braucht Sportdirektor Benjamin Weber sofort Abnehmer, denn ab 1. Juli würden sie wieder ihr Gehalt von Hertha kassieren. Dazu muss der klamme Klub sich auch von den Topstars Lucas Tousart, Dodi Lukebakio und Suat Serdar trennen. Sie sind schlichtweg zu teuer für die Zweite Liga, auch wenn sie auf 40 Prozent ihres Gehalts verzichten würden. 

Die Fans erwarten wenigstens mit Spannung den Trainingsauftakt am Montag. Wie geht Pal Dardai mit dem riesigen Kader um? Wird er gleich mehrere Spieler vom normalen Mannschaftstraining aussortieren, weil er sowieso nicht mehr mit ihnen planen kann und darf? Und bilden Piatek und Co dann eine extra Trainingsgruppe?

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>