Peter Pekarik muss von Physiotherapeut Michael Becker gestützt werden. Herthas Slowake zog sich eine Hüftverletzung zu.
Peter Pekarik muss von Physiotherapeut Michael Becker gestützt werden. Herthas Slowake zog sich eine Hüftverletzung zu. Foto: City-Press

Nix mit Bruno Labbadias 100. Bundesligasieg als Trainer, stattdessen ist Herthas Saisonfehlstart perfekt! 0:2 (0:1) verlieren die Blau-Weißen im Olympiastadion gegen Aufsteiger VfB Stuttgart. Harmlos, ideenlos, torlos! Hertha geht schon nach vier Spieltagen am Stock – Platz 15.

„Diese drei Punkte hätten wir dringend gebraucht. Das ist total ärgerlich. Klar, haben wir im Sommer ein paar erfahrene Führungsspieler verloren. Da müssen jetzt Jüngere nachrücken. Aber das darf keine Ausrede sein“, sagte ein geknickter Maxi Mittelstädt nach der Heimklatsche.

Es war ein Spiel zum Vergessen. Schon nach neun Minuten der Rückstand. Bei einer Freistoßflanke des Stuttgarters Daniel Didavi schlief die Hintermannschaft und Marc Oliver Kempf konnte mühelos ohne Gegenwehr zum 1:0 einköpfen. Es war das fünfte Gegentor der Saison nach einem Standard. Bedenklich!

Die blau-weißen Profis waren erst mal geschockt und mussten zu sich finden. Doch dann passierte das nächste Unglück. Peter Pekarik stieß bei einem Luftduell in der 19. Minute mit Coulibaly zusammen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb er auf dem Rasen liegen. Schwere Hüftprellung, er musste ausgewechselt werden. Dick bandagiert humpelte der Slowake über die Tartanbahn in die Kabine. Spätestens da ging Hertha endgültig am Stock.

Es funktionierte nicht mehr viel. Zu wenig Zweikämpfe gewonnen, keine Dynamik nach vorne, Torchancen Mangelware. Natürlich steckten die Länderspielreisen vielen Profis in den Knochen, auch die widrigen Umständen mit späten Rückreisen und das Warten auf Corona-Testergebnisse, welches zur Folge hatten, dass Labbadia sein Team nur Freitag beim Abschlusstraining zusammen hatte, spielen eine Rolle.

Doch das alleine kann diesen Auftritt nicht erklären. Die Fans pfiffen zur Halbzeitpause ihr Team aus. Trotz vieler Wechsel wurde es auch in der zweiten Halbzeit nicht besser. Hertha drückte zwar nach vorne, aber ohne echte Entschlusskraft im Strafraum. Dagegen hatten die Schwaben leichtes Spiel. Gonzalo Castro zelebrierte locker einen doppelten Doppelpass erst mit Sasa Kalajdzic, dann mit Mateo Klimowicz und zog aus 20 Metern ab – 2:0 (68.). Da war das Spiel endgültig entschieden. Trainer Bruno Labbadia angefressen: „Das haben wir uns ganz anders vorgestellt. Nach dem 0:1 haben wir die Linie verloren.“