Trainer Sandro Schwarz bestimmt: Wer wird neuer Hertha-Boss?
Der Chefcoach will in den nächsten Tagen entscheiden, wer in der kommenden Saison Hertha BSC als Kapitän anführt. Klar ist: Veränderungen wird es geben.

Neuer Trainer, neuer Kapitän! Herthas Coach Sandro Schwarz (41) will im Trainingslager im englischen Burton-upon-Trent genau hinschauen, wer das Zeug zum Anführer auf dem Platz hat und dann den neuen Capitano bestimmen. Wer wird neuer Hertha-Boss?
Zum Ende des Trainingscamps wird Hertha BSC neue Anführer haben. Und die wird Schwarz zusammen mit seinem Trainerteam auswählen. Der Coach erklärt: „Ich bin ein großer Befürworter, dass wir Kapitän und Stellvertreter bestimmen. Der Mannschaftsrat wird dann von der Mannschaft gewählt.“
Klar ist bereits jetzt: Veränderungen wird es geben. Vize-Kapitän Niklas Stark (27) verließ Hertha nach sieben Jahren, verteidigt jetzt für Bundesliga-Rückkehrer Werder Bremen. Auch die Zukunft von Kapitän Dedryck Boyata (31) ist noch unklar. Der Belgier gilt als Verkaufskandidat und ist zudem wegen seiner Verletzungsanfälligkeit (machte vergangene Saison nur 23 von 34 Liga-Spielen mit) nicht mehr gesetzt.
Wer wird neuer Hertha-Boss? Der KURIER nennt die Capitano-Kandidaten:
Hertha-Kapitän: Marvin Plattenhardt ist Topfavorit

Vielleicht für einige überraschend: Platte ist momentan der Topfavorit. Auffällig oft trug der linke Außenverteidiger in den Testspielen die Binde. Bescheiden sagt der 30 Jahre alte Schwabe dem KURIER: „Das hat mich gefreut und macht mich stolz. Es ist mein neuntes Jahr hier. Ich habe einiges mitgemacht und kenne den Verein sehr gut.“
Plattenhardts Standing ist nicht nur bei Schwarz besonders gut. Auch in der teaminternen Hierarchie ist er trotz seiner ruhigen Art durch sein Tor und seine Vorlage beim 2:0 in Hamburg in der Relegation als Hertha-Retter ganz nach oben geklettert.
Hertha-Kapitän: Peter Pekarik nur Außenseiter

Der Slowake ist mit zehn Jahren der dienstälteste Hertha-Profi. Der rechte Außenverteidiger übernahm im Saisonendspurt unter Felix Magath viel Verantwortung.
Ohne zu unken: Es wird wohl seine letzte Saison im blau-weißen Trikot. Ob er noch mal so viele Einsätze bekommt, ist nach der Verpflichtung von Jonjoe Kenny fraglich. Da Schwarz die Kapitänsbinde einem absoluten Stammspieler geben will, ist Pekarik (35) nur Außenseiter.
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Hertha-Kapitän: Prince Boateng ist sowieso der Boss

Vom Charakter und vom Standing ist Boateng (35) der Leitwolf des Teams. Doch auch bei dem Mittelfeldspieler gilt wie bei Pekarik: letzte Saison, Anzahl der Spiele offen. Schwarz will wahrscheinlich nicht nächste Saison schon wieder einen neuen Kapitän berufen.
Außerdem: Boateng ist auch ohne Binde der Boss, sein Wort hat im Kollegenkreis und in der Kabine sowieso Gewicht.
Hertha-Kapitän: Marc Kempf ist der Geheimfavorit

Der Innenverteidiger soll sowieso der neue Abwehrchef werden, warum also nicht gleich noch die Kapitänsbinde dazu? Kempf (27) ist ein wortgewaltiger Antreiber und scheut sich auch nicht vor harten Worten. Er redete bereits kurz nach seinem Winter-Wechsel vom VfB Stuttgart Klartext und den Kollegen ins Gewissen. Keine Frage: Kempf ist nach Platte der heißeste Kandidat.
Hertha-Kapitän: Vladimir Darida Kandidat als Vize-Chef

Viel Erfahrung mit 220 Bundesliga-Spielen, der 31 Jahre alte Tscheche spielt in zentraler Position im Mittelfeld und ist Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Er war bis 2021 Kapitän des tschechischen Nationalteams, kennt sich also mit der Rolle des Anführers aus.
Aber: Darida ist im Mittelfeld nicht zwangsläufig gesetzt, von seinem Naturell wie Mittelfeld-Kollege Suat Serdar (25) alles andere als ein Lautsprecher. Damit kommt Darida wohl höchstens als Vize-Kapitän in Frage.
Fest steht: Lange müssen die Fans nicht mehr warten. Ob Plattenhardt oder Kempf das Rennen macht oder ob Schwarz jemand anderes zum Hertha-Kapitän ernennt, wird sich bald zeigen.
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