Herthas Trainer Sandro Schwarz gibt sich auch nach dem 0:3 in Frankfurt kämpferisch.
Herthas Trainer Sandro Schwarz gibt sich auch nach dem 0:3 in Frankfurt kämpferisch. imago images/osnapix

Viertes Spiel, vierte Pleite im Jahr 2023. Nach dem 0:3 bei Eintracht Frankfurt gibt es auch bei den Sätzen der Spieler danach die Wiederholungsschleife. Selbstkritik, ermahnende Appelle und Durchhalteparolen. Was sollen die Profis, die taumelnd dem  Abstieg entgegen gehen auch sonst sagen? Und Trainer Sandro Schwarz wurde mal wieder nach seinem Job gefragt ...

Stürmer Florian Niederlechner ist neu im blau-weißen Krisenteam und erklärt: „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen. Wenn wir das Spiel bis zur Pause so hergeben, ist es brutal schwierig hier. Der Trainer hat in der Kabine klare Worte gefunden und von uns erwartet, dass wir ein anderes Gesicht zeigen. Danach waren wir besser im Spiel, hatten unsere Chancen. Nach dem Spiel ist es schwierig, positiv zu bleiben. Wir müssen aber alle zusammenhalten, dann bin ich mir sicher, dass wir wieder aus dem Loch rauskommen.“

Hertha BSC: Marco Richter: „Wir müssen aufwachen!“

Das Loch ist aber schon eher ein echter Ergebnis-Krater. Und das wurmt Marco Richter immer mehr. Er sagt ganz deutlich: „Wir waren in den entscheidenden Momenten einfach nicht konsequent genug, obwohl wir uns vor dem Spiel sehr viel vorgenommen hatten und wussten, was auf uns zukommt. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser hinbekommen und dagegengehalten. Glück müssen wir uns nun wieder erarbeiten. Ich kann es nur erneut betonen: Wir müssen aufwachen und punkten.“

Und was sagt der Kapitän? Marvin Plattenhardt stimmt Richter zu: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und hatten einfache Ballverluste. In unseren Umschaltaktionen waren wir zu harmlos. Das war in der ersten Hälfte zu wenig. Im zweiten Abschnitt haben wir uns nochmal aufgerappelt und auch besser gespielt. Aber am Ende haben wir 0:3 verloren, das steht unterm Strich. Wir müssen auf dem Rasen die Basics zeigen und gemeinsam den Weg bestreiten – anders wird es nicht klappen.“

Hertha BSC: Boateng glaubt an Aufholjagd 

Leitwolf Kevin-Prince Boateng, der zehn Minuten zum Einsatz gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt kam, war etwas gnädiger bei seinem Urteil: „In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff bekommen. Wir haben zwar probiert, Gas zu geben, zu pressen, aber Frankfurt hat das als eingespielte Truppe einfach stark gemacht. Die zweite Halbzeit war im anderen System von uns viel besser. Aber es hat nicht gereicht, aktuell ist das einfach eine Scheiß-Situation. Kein Punkt, keine Glücksgefühle! Die brauchen wir, damit wir weiter an unsere Arbeit glauben können. Wir haben noch 15 Spiele vor uns. Ich weiß auch, dass es für unsere Fans sehr hart ist. Aber wir müssen an einem Strang ziehen und brauchen dabei jeden Herthaner.“

Hertha BSC: Schwarz über seine Zukunft: „Das müssen andere beantworten“

Trainer Sandro Schwarz erklärte nochmal seine Kabinenansprache in der Halbzeitpause: „Es ging um inhaltliche Dinge, aber auch darum, Haltung zu zeigen. Die erste Halbzeit war für mich enttäuschend. Zu wenig Zugriff, zu wenig Zutrauen. Wir hatten eine abwartende Haltung gehabt.“

Angesprochen auf seine Zukunft sagt Schwarz, der bisher eine Jobgarantie bei Hertha hat und das Vertrauen von Präsident Kay Bernstein genießt: „Keine Ahnung, da muss man das Präsidium fragen. Ich weiß, welchen Job wir machen. Ich und mein Trainerteam zusammen. Aber mir ist auch bewusst, dass wir zu wenig Punkte haben. So ist es. Alles andere müssen Leute aus dem Verein beantworten. Es gibt bestimmte Regeln im Abstiegskampf, du brauchst Ruhe im Verein.“

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