Rätselhafter Bericht in der Financial Times

Herthas Spionagekrimi: Beauftragte Investor Lars Windhorst eine Detektei gegen Ex-Boss Werner Gegenbauer?

Es soll beim Hertha-Machtkampf zwischen Windhorst und Gegenbauer um Detektive, Fake-Accounts, bösartige Karikaturen gehen. So schreibt es eine Wirtschaftszeitung. Doch die Dementis folgen prompt.

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Herthas ehemaliger Präsident Werner Gegenbauer (l.) und Investor Lars Windhorst wurden erbitterte Feinde.
Herthas ehemaliger Präsident Werner Gegenbauer (l.) und Investor Lars Windhorst wurden erbitterte Feinde.dpa/Gora

Hertha BSC findet langsam seinen Frieden mit dem 374-Millionen-Investor Lars Windhorst (45). Dem neuen blau-weißen Präsidenten Kay Bernstein (42) ist es in knapp 100 Tagen gelungen, die Streitigkeiten aus dem Weg zu räumen. Doch jetzt veröffentlicht die Financial Times eine abenteuerliche Geschichte, die neue Unruhe in den Klub bringen könnte. Es geht um Windhorst, Ex-Präsident Werner Gegenbauer (72), angesetzte Detektive und eine Kampagne gegen den Ex-Boss, der im Mai zurücktrat.

Die Zeitung will wissen, dass der Investor, der im Dauerzoff mit Gegenbauer lag, eine israelische Wirtschaftsdetektei beauftragt haben soll, im Umfeld von Hertha Stimmung gegen den Präsidenten zu machen. Von Fake-Accounts im Internet und diabolischen Karikaturen von Gegenbauer ist die Rede. 

Zeitung schreibt von Gerichtsakten

Die angebliche Geheimaktion soll nur deswegen aufgeflogen sein, weil Windhorst im Nachhinein die beauftragte Detektei Shibumi Strategy Limited für den Auftrag nicht bezahlt haben soll. Die Financial Times schreibt von einem anhängigen Gerichtsverfahren in Tel Aviv, von denen Akten der Redaktion vorliegen sollen. Es soll eine Million Euro für die monatelange Arbeit eines 20-köpfigen Teams und zusätzliche vier Millionen Euro im Erfolgsfall (Gegenbauer nicht mehr Präsident) vereinbart worden sein.

Die Detektei dementiert alles

Das klingt dann nach einer schlimmen Intrigennummer – eigentlich unfassbar! Was ist an der Revolvernummer dran? Der Haken an der Geschichte. Es gibt nur Dementis. Selbst Ori Gur-Ari, der Geschäftsführer der Detektei Shibumi Strategy, sagt zu dem Bericht: „Da müssen sie einen Fehler gemacht haben.“ Und Windhorst sprach von „Nonsens“. Hertha reagierte so: „Tennor (Windhorsts Investmentfirma, Anm. d. Red.) hat uns übermittelt, dass diese Geschichte völliger Unsinn ist.“ 

Es bleibt rätselhaft. Ist die Wirtschaftszeitung auf Falsch-Informationen hereingefallen? Auf alle Fälle bringt das wieder Unruhe in den Verein. Es ist ein echtes Störfeuer. Dabei versucht der neue Boss Bernstein, eine neue Einigkeit in den Klub zu bekommen. Demonstrativ hat er am nächsten Dienstag bei einem Pressegespräch zu seiner 100-Tage-Bilanz auch Investor Windhorst eingeladen. Vielleicht gibt es dann noch ein paar mehr klärende Worte zu dem angeblichen Detektivspiel.

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