Wende im Fall Gersbeck
Herthas Prügelfall Gersbeck: Opfer klagt nicht, Polizeiakte überrascht
Marius Gerbecks fatale Hertha-Nacht: Die Schlägerei von Österreich entpuppt sich immer mehr als Dorfprügelei, die mit einem gestohlenen Fahrrad anfing.

Bekommt Hertha BSC den Prügelfall Gersbeck jetzt doch ganz schnell vom Eis? Torwart Marius Gersbeck (28) hatte im österreichischen Trainingslager in Zell am See einen 22-jährigen Mann geschlagen. Das ist unbestritten. Doch jetzt kommen immer mehr Details ans Tageslicht, die eine etwas andere Geschichte erzählen, als seit Wochen kolportiert wird. Es war eine typische Dorfprügelei, die mit Alkohol und einem geklauten Hertha-Fahrrad anfing.
Fakt ist: Das Opfer und Gersbeck haben sich außergerichtlich geeinigt. Nach KURIER-Informationen soll Herthas suspendierter Torwart dem Mann eine harte Ohrfeige gegeben haben, sodass dieser unglücklich zu Boden fiel. Außerdem kam es zu der körperlichen Auseinandersetzung nicht grundlos. Ein Hertha-Fahrrad wurde entwendet, Gersbeck wollte es zurückholen. Dabei kam es zum Streit mit einem bis dahin Unbeteiligten und mündete in gegenseitigen Provokationen.
Der Tagesspiegel schrieb jetzt von Inhalten der Polizeiakte, die Gersbeck gerade nicht als brutalen Schläger darstellen. Etwas süffisant schreibt der Tagesspiegel: „Der Mann, der selbst hart im Nehmen sei, wie es heißt, weil er einen bestimmten Sport ausübt, in dem man sich häufig prügelt, sei wieder genesen.“
Meistgelesen
Liebe, Geld, Job & Co.
Das große Horoskop für das Sternzeichen Stier im Oktober
Rezept des Tages
Geniales Rezept für Kartoffelsuppe: So deftig, fein und lecker
Rezept des Tages
Geniales Rezept für Käse-Lauch-Suppe: So würzig und supercremig
Liebe, Geld, Job & Co.
Das große Horoskop für das Sternzeichen Wassermann im Oktober
Opfer von Hertha-Keeper fürchtet um seinen Ruf
Wie der KURIER bereits vergangenen Donnerstag schrieb, erscheint diese ganze Dorfprügelei sehr nebulös, weil sich das Opfer nie in der Öffentlichkeit geäußert hat. Das hat auch einen Grund. Dem anonymen Sportler mit Fausterfahrungen ist die ganze Sache ziemlich peinlich. Denn an Renommee gewinnen kann bei so einer Sache – in Österreich sagt man Raufhändel dazu – wirklich niemand. Gersbeck und sein „Sparringspartner“ haben sich unterdessen geeinigt und der Torwart hat sich aufrichtig für seine Entgleisung entschuldigt. Das Opfer wird auch nicht als Kläger auftreten.
Was macht jetzt der Staatsanwalt?
Doch ganz ist die Sache noch immer nicht vom Eis. Denn bei dem Verdacht der Körperverletzung muss der Staatsanwalt tätig werden. Der könnte das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellen oder es kommt zu einem Gerichtsverfahren. Da Gersbeck noch nie gewalttätig aufgefallen ist und eigentlich als besonnener Charakter gilt, besteht die Chance, dass er mit einem blauen Auge wegen der Dorfprügelei davonkommt.
Dann könnte auch Hertha BSC die Suspendierung des Keepers aufheben und es kommt nicht zu einer fristlosen Kündigung. Darüber beraten die Vereinsgremien seit Wochen.