U21-Europameisterschaft in Georgien

Herthas Marton Dardai bei der U21: Familie Dardai hat nächsten EM-Titel im Visier

Echter Vaterstolz für Herthas Trainer Pal Dardai: Bence Dardai wurde mit der U17 Europameister, jetzt kann Marton es nachmachen.

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Seit März 2022 spielt Herthas Maron Dardai für Deutschlands U21. Bei der EM in Georgien geht er auf Titeljagd.
Seit März 2022 spielt Herthas Maron Dardai für Deutschlands U21. Bei der EM in Georgien geht er auf Titeljagd.Kraft/imago images

Anpfiff zur nächsten EM-Titeljagd im Hause Dardai. Donnerstag ab 18 Uhr geht das große U21-EM-Abenteuer für Herthas Verteidiger Marton Dardai (21) in Georgien im ersten Gruppenspiel gegen Israel los. Sein jüngerer Bruder Bence (17) macht es ihm vor drei Wochen vor. Der Mittelfeldspieler wurde mit Deutschlands U17 Europameister. Nach dem Bundesliga-Abstieg war das für Papa Pal wenigstens ein kleiner Trost. Der zweite könnte jetzt folgen.

Marton Dardai, seit drei Jahren im Profikader von Hertha BSC, hat alle Junioren-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen. Seit 14 Monaten ist er bei der U21 und hat zusammen mit dem Vereinskollegen Jessic Ngankam (20) den Sprung in den EM-Kader geschafft. Der blau-weiße Frust wegen des Abstiegs ist bei Dardai vergessen. Jetzt zählt nur diese Europameisterschaft.

„Es ist passiert und jetzt abgehakt“, sagt er, und bei der Familien-Dynastie und der ewigen Verbindung zu seinem Verein muss er eigentlich nicht groß betonen, dass er dem Klub treu bleibt. „Ich bin bei Hertha groß geworden, habe mein ganzes Leben dort verbracht, auch meine Schule. Hertha ist auf jeden Fall in meinem Herzen“, sagt der Abwehrspieler, der auch als Sechser spielen kann.

Was für viele ungewöhnlich ist, ist für ihn eine ganz normale Sache: Sein Vater ist auch sein Trainer. Mit der Berufskonstellation geht er völlig souverän um: „Es ist nicht zum ersten Mal so, dass er bei Hertha von seinem Vater trainiert wird. Wir haben klar abgesteckt, wie wir uns da verhalten.“

Marton über Papa Pal: „Er behandelt mich strenger“

Herthas Trainer Pal Dardai klatscht seinen Sohn Marton bei der Auswechslung ab. In der Kabine sagt der Spieler nur „Trainer“ zu seinem Vater. 
Herthas Trainer Pal Dardai klatscht seinen Sohn Marton bei der Auswechslung ab. In der Kabine sagt der Spieler nur „Trainer“ zu seinem Vater. Koch/imago images

Und wenn einige Unwissende meinen, dass er vielleicht Privilegien hat? Den Zahn kann Marton allen ganz schnell ziehen: „Klar behandelt er mich ein bisschen strenger, damit es nicht so rüberkommt, dass ich bevorzugt werde – aber die Jungs spüren das auch. Es ist schwieriger, mich in der Mannschaft zu beweisen. Ich muss natürlich das Doppelte zeigen.“

Das ist gelebte Familientradition. Auch Pal Dardai wurde so von seinem Vater und Großvater trainiert. Jetzt hat der junge Verteidiger aber für ein paar Wochen mit U21-Trainer Toni Di Salvo mal einen anderen Chef auf der Bank. Nach dem Spiel gegen Israel geht es Sonntag weiter gegen Tschechien, England ist am Mittwoch der letzte Gruppengegner. Danach folgt das Viertelfinale, Halbfinale. Das EM-Endspiel steigt am 8. Juli. Mal schauen, ob es den nächsten Europameister im Hause Dardai gibt ...

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