Herthas Kellerflucht: Pal Dardai setzt auf Witz und Wucht
Gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30 Uhr) fordert Herthas Cheftrainer nichts anderes als einen Sieg. Wie der wichtige Dreier im Abstiegskampf gelingen soll, weiß Pal Dardai bereits.

Die Lage wird immer bedrohlicher! Hertha BSC steckt weiter bis zum Hals im Abstiegskampf. Um den Kopf über Wasser zu halten, fordert Cheftrainer Pal Dardai (45) nichts anderes als einen Sieg gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30 Uhr). Wie Herthas Kellerflucht gelingen soll? Mit Witz und Wucht!
„Ich will am Sonntag Fußballer sehen, freie Fußballer. Du musst den Spielwitz behalten, den Mut“, redet Dardai nicht um den heißen Brei herum.
Lesen Sie auch: Herthas Trainer läutet den Endspurt im Abstiegskampf ein: Dardai: Wir haben nur noch Muss-Spiele! >>
Teamgeist, Disziplin und Ordnung stimmen, seitdem der Ungar das blau-weiße Zepter wieder schwingt. Das Problem: Im Angriff drückt Hertha BSC weiter der Schuh. Nur vier Tore in sieben Dardai-Spielen sind zu wenig, um dem Tabellenkeller zu entfliehen.
Beim 0:2 in Dortmund wirkte Hertha viel zu brav, entsprechend lief offensiv wenig zusammen. „Wenn der Ball nach vorn rollt, sollen sie gierig und leidenschaftlich sein. Aber es gab zu viele Szenen, in denen die Spieler wie gelähmt waren. Die zweite Halbzeit war kein Spiel, das war ein verkrampftes Weiß-ich-nicht-Was“, sorgt sich Dardai und erklärt: „Du darfst keine Angst haben, Fehler zu machen.“
Lesen Sie auch: Digital statt Ostkurve: Erst Relegation, dann Hertha-Mitgliederversammlung >>
Klingt nach einem Auftrag, der wie für Matheus Cunha (21) gemacht ist. Der Brasilianer, aufgrund seiner Fähigkeiten und seiner Unbekümmertheit oft zwischen Genie und Wahnsinn, brennt nach seinem schmerzhaften Muskelfaserriss im Oberschenkel auf seine Rückkehr: „Er wollte schon in Dortmund spielen“, erklärt Dardai, der den Tempo-Dribbler noch bremste: „Ich wollte kein Risiko eingehen.“
Weil Cunha sich weiter pflegte und sich auch nach dem Training zu Hause behandeln ließ, bekommt er nun von Dardai grünes Licht. Sogar für 90 Minuten. „Ich bin froh, dass Matheus wieder dabei ist. Das ist ein Spieler mit Spielwitz und ohne Angst, Fehler zu machen.“
Cunha soll nach zwei verpassten Spielen wieder wirbeln, Leichtigkeit versprühen, Tore machen und die Angreifer im Strafraum füttern. Allen voran den bulligen Mittelstürmer Jhon Cordoba (27). Dardais Plan gegen eine nach der Heimpleite gegen Bielefeld taumelnde Werkself: Mit Cunhas Witz und Cordobas Wucht gelingt die Kellerflucht.