Der klare KURIER-Kommentar

Herthas Katastrophenstart in Bochum: Hilfe, bitte nicht wieder ein Déjà-vu im Januar!

Gute Stimmung in der Winterpause und dann eine Klatsche. Das gab es schon vor zwölf Monaten bei Hertha BSC.

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Herthas Kapitän Lucas Tousart konnte auch nicht die Klatsche in Bochum verhindern.
Herthas Kapitän Lucas Tousart konnte auch nicht die Klatsche in Bochum verhindern.imago images/Räppold/Koch

Das muss ich erst mal sacken lassen. Ich dachte wirklich, dass Hertha BSC mit seinem guten Trainingslager in Florida endlich in der zweiten Hälfte der Bundesliga-Saison die Kurve mit einem Auftaktsieg in Bochum bekommt. Stattdessen gab es bei der 1:3-Klatsche im Abstiegsduell den Stimmungskiller, den Super-GAU auf dem Platz.

Es waren wieder dieselben Fehler und Mängel wie immer. Die Abwehr nicht wach genug, die Offensive zu harmlos. Doch was noch schlimmer war: Mir fehlte das Aufbäumen in der Truppe. Wenigstens das war bisher immer da.

Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu. Vergangenes Jahr glaubten die Blau-Weißen nach einem sensationellen 3:2-Sieg gegen Dortmund vor der Weihnachtspause, dass es im neuen Jahr noch besser wird. Es folgte aber ein desaströses 1:3 im Olympiastadion gegen Köln und danach eine Sieglos-Serie von neun (!) Spielen unter dem völlig überforderten Ex-Coach Tayfun Korkut, der dann endlich erlöst wurde.

Wie labil ist dieses Hertha-Team?

Jetzt gab es vor der Winterpause ein 2:0 gegen Köln und nach dem Jahreswechsel dann dieses 1:3. Ein aberkanntes Tor in Bochum in der 11. Minute brachte diese Mannschaft völlig ins Wanken. Matchplan nicht eingehalten, weil zu kopflos. Es ist ein gefährliches Indiz, dass das Team psychisch labiler ist, als es selbst glauben will.

Trainer Sandro Schwarz muss da ganz schnell ansetzen und in die Köpfe schauen. Zeit hat er dafür nicht viel. Dienstag kommt der VfL Wolfsburg, der gerade Freiburg mit 6:0 vom Platz gefegt hat. Danach das Derby gegen Union, bei dem der Druck nach vier Niederlagen gegen den Stadtrivalen noch größer sein wird.

Die Spieler hoffen, dass sie von der Unterstützung der Fans im Olympiastadion getragen werden. Doch das ist der falsche Ansatz. Das Feuer muss von den Profis erst mal selbst kommen – auf dem Rasen! In Bochum war das nicht der Fall.

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