Herthas Hoffnung ist Krieger Cordoba
Der Kolumbianer will Sonnabend (15.30 Uhr) die blau-weiße Sturmflaute bei den Abwehrgiganten aus Wolfsburg beenden.

Seit acht Spielen kein Sieg und nur drei Tore! Eine bittere Bilanz für Hertha BSC. Doch jetzt gibt es endlich Hoffnung. Vor dem Hammerspiel Sonnabend (15.30 Uhr) bei Champions-League-Kandidat VfL Wolfsburg meldet sich Angreifer Jhon Cordoba (27) wieder fit. Beendet der Kolumbianer die blau-weiße Sturmflaute?
Die Personalie Cordoba gehört in dieser Saison in die Kategorie: Wenn es richtig schlecht läuft, dann kommt auch noch Pech dazu. Superstart mit drei Toren. Dann im November eine Knöchelverletzung. Nach seinem Comeback traf der Stürmer im Januar zweimal (beim 3:0 gegen Schalker und beim 1:4 gegen Bremen) und war dann wieder verletzt – Muskelfaserriss.
Jetzt der nächste Anlauf. Das Mannschaftstraining hat der bullige, schnelle Stürmer in dieser Woche voll mitgemacht. Trainer Pal Dardai plant deswegen mit ihm.
„Wir nehmen Jhon mit nach Wolfsburg. Entweder wird er eingewechselt oder spielt vielleicht sogar von Anfang an“, erklärt der Coach. Cordoba soll das Offensivproblem lösen, aber sich nicht gleich wieder verletzen. „Ich muss sehen, wie sein körperlicher Zustand ist. Wir reden über zwei Jhon Cordobas: einen, der topfit ist, und einen, der gerade aus der Reha kommt“, so Dardai.
Herthas Notlage im Sturm und die Abwehrstärke der Wolfsburger, die seit sieben Spielen kein Gegentor mehr kassiert haben und bisher die zweitbeste Abwehr der Bundesliga mit nur 18 Gegentreffern haben, lässt einen Startelfeinsatz Cordobas immer wahrscheinlicher werden.
„Wenn Jhon topfit ist, macht er den Unterschied. Er kann Bälle halten, ist torgefährlich, hat eine positive Ausstrahlung. Er ist ein Krieger. Er will immer gewinnen und tut 90 Minuten alles für seine Mannschaft, defensiv und offensiv“, schwärmt Dardai von seinem Hoffnungsträger im Abstiegskampf.
Die Wertschätzung des Trainers für den Kolumbianer, der unter ihm bisher noch nicht in den vergangenen vier Partien spielen konnte, dauert schon lange. Dardai verrät, dass er ihn schon 2017 von Mainz zu Hertha lotsen wollte: „Ich habe mit ihm im Olympiastadion gesessen. Jhon war mein Wunschspieler. Ich wollte ihn zu uns locken, aber damals hatten wir nicht so viel Geld.“ Der 1.FC Köln blätterte damals 17 Millionen Euro Ablöse hin.
Jetzt hat Dardai seinen Wunschspieler, der plötzlich zum Rettungsanker werden kann.