WM-Fahrer ist arbeitslos
Herthas Ex-Kapitän Plattenhardt ohne Klub, er hält sich in Stahnsdorf fit
Er war 2018 bei der WM dabei, er war Hertha-Kapitän, jetzt sucht Marvin Plattenhardt einen neuen Verein und macht Konditionseinheiten beim Oberligisten Eintracht Stahnsdorf.

Die Sommertransferperiode ist beendet, aber Herthas Ex-Kapitän Marvin Plattenhardt (31) hat keinen Verein gefunden. Es ist so bitter! Mit Deutschland wurde er 2017 Confedcup-Sieger, ein Jahr später spielte Platte sogar bei der WM in Russland. 2022 war er noch im Relegationsrückspiel beim 2:0 in Hamburg der Hertha-Retter. Und jetzt? Momentan ist er ohne Job und hält sich auf dem Gelände beim Brandenburger Oberligisten RSV Eintracht Stahnsdorf fit.
Mit 31 Jahren will Platte ganz bestimmt noch nicht die Karriere an den Nagel hängen. Deswegen engagierte er den Fitnesscoach Daniel Raphaelian, der sich bei Instagram nur Dr. Athletics nennt. Auf dem Sportplatz von Eintracht Stahnsdorf am Südrand Berlins schwitzt jetzt Plattenhardt. Seine Konditionseinheiten zeigte er sogar per Video auf Instagram. Warum in Stahnsdorf? Fitness-Coach Raphaelian arbeitet auch dort beim Klub. Platte ist in Toppschuss, es sieht wie ein Bewerbungsvideo für einen Klub aus. Doch noch hat er keinen neuen Vertrag.
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Konditionsarbeit in Stahnsdorf
Plattenhardt spielte neun Jahre als Linksverteidiger für Hertha BSC. 2014 kam er vom 1. FC Nürnberg als 22-Jähriger zu den Blau-Weißen. Nach einem halben Jahr Anlauf ging es für Platte nur aufwärts. Stammplatz und drei Jahre später Debüt bei der Nationalelf. Er durfte nicht nur mit zum Confedcup 2017, sondern auch ein Jahr später zur WM in Russland. Ein Spiel machte er bei der 0:1-Auftaktpleite der DFB-Elf gegen Mexiko.
Die Enttäuschung durch die WM-Blamage saß bei Plattenhardt tief, danach wurde er nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert. Der Abwehrspieler mit dem Freistoßhammer konzentrierte sich nur noch auf Hertha. Doch von der Dauerkrise der Mannschaft seit 2019 ließ auch er sich anstecken. Viele Trainer, viele neue Mitspieler. Aber im Mai 2022 setzte er ein Ausrufezeichen. Platte machte im Relegationsrückspiel beim HSV ein Tor und bereitete den zweiten Treffer durch Dedryck Boyata per Freistoßflanke vor. Er sorgte für den Klassenerhalt.
Plattenhardt war 2018 noch bei der WM dabei

Ex-Trainer Sandro Schwarz machte Platte dann im Sommer 2022 zum Kapitän, obwohl sein Vertrag nur noch bis Sommer 2023 lief. Plattenhardt dachte, dass mit dem neuen Amt auch eine Vertragsverlängerung kommen wird. Die gab es aber nicht. Das signalisierte Ex-Manager Fredi Bobic bereits im Dezember 2022. Dann die nächste Überraschung. Plattenhardt konnte wegen fehlenden Impfstatus nicht mit ins Florida-Trainingscamp reisen. Er hatte vorher gehofft, dass diese Einreisebestimmung in den USA aufgehoben wird. Wurde sie aber nicht.
Nachdem Bobic gefeuert wurde, keimte für Plattenhardt neue Hoffnung auf, dass er vielleicht doch noch bei Hertha weiterspielen könnte. Er wäre auch zu Gehaltsreduzierungen bereit gewesen. Monatelang hing seine Zukunft da in der Schwebe. Genau wie die des Klubs. Nach dem Abstieg war schnell klar, dass sich Hertha Plattenhardt schlichtweg nicht mehr leisten konnte. Der 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg zum traurigen Saisonfinale war sein 239. Spiel, seine letzte Partie für Hertha BSC. Als dann gleich drei nominelle Linksverteidiger mit Jeremy Dudziak, Anderson Lucoqui und Michal Karbownik neu zu den Blau-Weißen kamen, war klar, dass Plattes Zeit bei Hertha abgelaufen war.
Doch einen offiziellen Abschied von Platte gab es nie. Das fordern einige Hertha-Fans. Denn der Abwehrspieler hat immerhin neun Jahre für den Klub gespielt. Jetzt muss er auf andere Angebote warten. Doch die kamen bis zum 1. September, dem Ende des Transferfensters in den meisten europäischen Ligen, nicht. Doch als vereinsloser Spieler kann er jederzeit verpflichtet werden.