Lusti hat Lust auf das Derby

Herthas Ex-Kapitän Fabian Lustenberger: „Als Schweizer müsste ich neutral sein, aber Union hat doch schon genug Punkte …“

Vor drei Jahren ging Fabian Lustenberger zurück in seine Schweizer Heimat. Dort fand der Defensiv-Spezialist bei den Young Boys Bern alles, was Hertha  gerne hätte.

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Fabian Lustenberger ist seit 2019 für Young Boys Bern im Einsatz, wurde zweimal Meister und einmal Pokalsieger.
Fabian Lustenberger ist seit 2019 für Young Boys Bern im Einsatz, wurde zweimal Meister und einmal Pokalsieger.Foto: Imago Images

Elf Jahre spielte Fabian Lustenberger (33) für Hertha BSC. Als der blau-weiße Ex-Kapitän 2019 zurück in seine Schweizer Heimat ging, lief es bei Hertha immer schlechter. Trotzdem zittert auch Lusti mit seinem Herzensklub vor dem Derby gegen den 1. FC Union. Er drückt dem Klub im Abstiegskampf ganz fest die Daumen und sagt: „Schweizer sind ja eigentlich immer neutral. Doch diesmal bestimmt nicht. Union braucht doch gar keine Punkte mehr. Die Zähler bleiben im Olympiastadion.“

Lustenberger wird morgen fast zeitgleich mit seinem Klub Young Boys Bern gegen den FC Lausanne in der Schweizer Liga spielen. „Wir treten um 18 Uhr an, das Derby in Berlin ist um 18.30 Uhr. Nach unserem Spiel werde ich aufs Handy schauen, was Hertha macht“, sagt der Lockenkopf. Einmal Herthaner, immer Herthaner!

Lusti lobt Union

September 2012: Fabian Lustenberger gewann mit Hertha 2:1 in der Alten Försterei gegen Union.
September 2012: Fabian Lustenberger gewann mit Hertha 2:1 in der Alten Försterei gegen Union.Foto: Imago Images/König

Trotzdem sagt Lustenberger über den Lokalrivalen: „Union hat das in den letzten Jahren sehr gut gemacht. Das ist kein Glück, dass die da oben stehen. Das ist völlig verdient.“ Ein bisschen Derby-Fieber hat Lusti trotz der Entfernung: „Das ist etwas Spezielles. Da geht es um mehr als drei Punkte.“

Der Defensivspezialist, der sich bei Hertha zum echten Leitwolf entwickelt hatte, war in der Zweiten Liga bei drei Derbys dabei. An welches erinnert er sich am meisten? Lustenberger: „Das war das 2:1 an der Försterei im September 2012. Es war das einzige Spiel meiner Karriere, bei dem ich als rechter Außenverteidiger gespielt habe. Ronny hat einen wunderschönen Freistoß zum 2:1 geschossen. Wir hatten damals eine richtig gute Truppe, die dann immer mehr über die Jahre zusammengewachsen ist.“

„Es wird eng für Hertha“

Das alles fehlt der blau-weißen Mannschaft jetzt schon über drei Jahre. Neue Spieler, sieben Trainer, seit Lustenberger Hertha verlassen hat. Der Schweizer sagt zur blau-weißen Dauer-Krise: „Das wird jetzt eng. Die Verpflichtung von Trainer Felix Magath ist der letzte Strohhalm, um den Abstieg zu verhindern. Die Spieler müssen jetzt gemeinsam als Team auftreten. Ein Sieg im Derby kann helfen, um noch mal einen Push für die restlichen Spiele zu bekommen.“

Kämpfer und Kopf, das ist Lustenberger auch bei den Young Boys. Zwei Meistertitel, ein Pokalsieg und diese Saison sogar Champions League gespielt. Der oft bei den Blau-Weißen unterschätzte Mittelfeldspieler hat alles bekommen, was bei Hertha nur Träume seit Jahren sind. Bis Sommer 2023 spielt er noch, danach hat er einen Anschlussvertrag in Bern in der Trainerabteilung. Vielleicht kehrt er irgendwann ja als Coach zu Hertha zurück.

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