Nach 5:0-Pokalsieg in Jena
Herthas 5-Tore-Gala: Dosenöffner oder Eintagsfliege? Das sagt Pal Dardai
Nach dem 5:0 in Jena wächst bei Trainer Pal Dardai die Zuversicht, dass es jetzt mit Hertha BSC auch in der Zweiten Liga aufwärts geht.

Fehlstart in der Zweiten Liga mit zwei Pleiten und jetzt diese Tore-Gala beim 5:0 im Pokal in Jena. War das der Dosenöffner und bei Hertha BSC geht es aufwärts oder war es nur eine Eintagsfliege gegen einen Viertligisten? Trainer Pal Dardai stellt sich einen Tag danach der Frage und rechnet mit den ewigen Nörglern ab.
Ja, es war nur ein Regionalligist, doch Dardai sah die nächsten Fortschritte beim Spiel seines jungen Teams. Auf die Frage nach dem Niveau des Gegners sagt der Trainer gelassen: „Es wird immer 25 Prozent schadenfreudige und negative Menschen auf der Welt geben. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie wenigstens privat glücklich sind. Sonst interessiert mich das nicht. Das sind anonyme Leute. Die Fans, die hier zum Training herkommen und sich alles anschauen, sagen zu mir: ,Pal, das ist ein gutes Training. Aber wann sehen wir das im Spiel?' Diese Frage ist okay.“
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Dardai: „Wer fünf Tore nicht genießen kann, tut mir leid“

Sonnabend haben es alle gesehen, was sich da neu entwickelt im Team. Die lange vermisste Dynamik im Mittelfeld war da, die Flügelspieler waren schnell, es klappte mit genauen Pässen und Flanken. Und es gab fünf Tore und kein Gegentor! Das bringt Selbstvertrauen. Dardai: „5:0 zu gewinnen bei diesem Pokalfight. Ich weiß nicht, wann es das das letzte Mal bei Hertha BSC gab. Pokalspiele waren meistens zäh oder wir sind rausgeflogen. Ich werde Sonntag mir die fünf Tore nochmal anschauen und sie genießen. Wer es nicht kann, der tut mir leid.“
Dann gibt er seinen Spielern den Rat: „Sie sollen am trainingsfreien Montag an den Kudamm gehen und ihr Gesicht zeigen. Aber danach müssen sie die Leistung im nächsten Spiel beim HSV bestätigen .“
Nein, von Eintagsfliege kann keine Rede sein. Dardai hat unter widrigen Umständen mit finanziellen Unsicherheiten im Klub und einer wackeligen Kaderplanung in der Sommervorbereitung trotzdem ein echtes Team geformt. Doch der neue Spirit reicht nicht alleine. Das Zusammenspiel auf dem Platz ist das Wichtigste und da sieht es von Woche zu Woche besser aus.
Dardai: „Vielleicht war es fehlende Frische in ersten Liga-Spielen“

„Wir haben vor sechs Wochen gegen BFC Dynamo im Test gespielt, jetzt gegen Jena. Das sind ungefähr vom Niveau die gleichen Mannschaften. Und die beiden Spiele haben einen Riesenunterschied. Torschüsse, Torchancen, die Quote stimmt jetzt. Das war auch schon in der Zweitliga-Spielen schon da. Aber es war nicht vernünftig ausgespielt. Vielleicht war es die fehlende Frische, die harte Vorbereitung“, sagt Dardai.
Die Vereinsikone plädiert an die Geduld der Fans: „Es geht hier um eine längere Geschichte, um die Zukunft von Hertha BSC. Ob es ein, zwei oder drei Jahre dauert, das weiß nur jemand da oben. Natürlich ist die aktuelle Punktzahl in der Zweiten Liga nicht schön. Ich habe noch nie etwas schön geredet.“
Schlusswort Dardai: „Jetzt müssen alle mit dem Druck klarkommen. Aber wir sind auf einem guten Weg. Wir haben keinen Marcelinho oder Pantelic mehr, die haben dreimal gedribbelt und getroffen. Wir können es nur gemeinsam auf dem Platz schaffen. Sich gegenseitig unterstützen, dann bist du dein eigener Psychologe.“