Kommentar

Hertha wird ein filmreifer Thriller - mit Happy End?

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Lukas Klünter (l.) spielte gegen Augsburg die Hauptrolle im Abstiegskrimi.
Lukas Klünter (l.) spielte gegen Augsburg die Hauptrolle im Abstiegskrimi.AFP

Es ist ein großes Filmprojekt. Das Internetfernsehen Netflix dreht seit dem Saisonstart bei Hertha BSC einen Dokumentarfilm, der im Herbst ausgestrahlt wird. Eigentlich sah das Drehbuch eine ganz andere Story vor. Der blau-weiße Weg nach Europa. Oder ähnliches hatten sich die Filmemacher gedacht. Was sie jetzt abdrehen ist ein blau-weißer Thriller, hautnah in der Kabine.

Das Zittern, die Enttäuschung, die Erleichterung, der Jubel der Profis. Beim knappen, aber verdienten 2:1-Heimsieg gegen Augsburg gab es das nächste Kapitel des Nervenkitzels, das vielleicht den Wendepunkt in der bis dahin ablaufenden Gruselstory des Versagens bedeuten könnte. Zurückliegen, verkrampfen, kämpfen und dann am Ende mit Glück doch noch gewinnen. Kapitän Niklas Stark sagte nur nach dem Abpfiff: „Die Erleichterung ist groß. Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen.“

Lukas Klünter, der mit zwei starken Pässen, den Sieg einleitete, passt so richtig als Hauptdarsteller. Die halbe Saison erhielt er kein echte Chance, dann machte er vergangene Woche beim 0:2 in Wolfsburg auch noch ein Eigentor, jetzt war er der stille Held und sagt nur: „Nach den ganzen harten Wochen ist man den Tränen nahe, dass es endlich geklappt hat.“

Hertha bleibt spannend, denn das Drehbuch ist noch nicht zu Ende geschrieben. Es bleibt bis zum letzten Spieltag im Mai eine packende Story.