Herthas Lucas Tousart konnte keine entscheidenden Impulse für das Angriffsspiel setzen.deo
Herthas Lucas Tousart konnte keine entscheidenden Impulse für das Angriffsspiel setzen.deo Foto: imago images/Contrast

Anstatt in der Tabelle einen Sprung nach vorne zu machen, bleibt Hertha beim enttäuschenden 0:0-Heimspiel gegen Mainz sogar ohne (!) eine echte Torchance in 90 Minuten und damit im unteren Mittelfeld der Rangliste kleben. Woran lag es diesmal?

Keine Bewegung in der Offensive: Der Hauptgewinner des Spiels war Vladimir Darida, weil er nicht gespielt hat. Sein Fehlen war auf jedem Quadratmeter des Spielfeldes zu spüren. Trainer Bruno Labbadia musste dem Tschechen verständlicherweise eine Erholungspause gönnen, weil der Dauerläufer schon in Gladbach ausgepumpt wirkte. „Er hat nicht nur für uns gespielt, sondern auch noch acht Länderspiele gemacht. Er brauchte ein Pause.“ Kein Wunder! Denn Darida ist der omnipräsente Dauerläufer, der immer wieder Lücken für die Mitspieler reißt und den Gegner mit vertikalen Kurzsprints durcheinanderbringt. Sein behäbig wirkende Vertreter Lucas Tousart schaffte das nur in Ansätzen. Labbadia will den 25-Millionen-Euro-Franzosen noch schützen und sagt nur so viel: „Lucas hat auch ein paar Mal Steilläufe gemacht.“ Aber die waren eindeutig zu wenig!

Mieser Tag von Matheus Cunha: Der Brasilianer machte sein bisher schlechtestes Spiel, seit er bei Hertha ist. Der Offensivzauberer verrannte sich umständlich in der Abwehrreihe der Mainzer und passte oft zum schlechter positionierten Mitspieler. „Da haben einige falsche Entscheidungen gerade bei unseren wenigen Umschaltspielmöglichkeiten gefehlt“, sagt Labbadia ohne Namen zu nennen. Aber jeder hatte es gesehen, wie Cunha in der 68. Minute einen Konter mit einem Pass in Zentrum ausbremste, anstatt auf den rechten Flügel zu spielen.

Fremdelnder Kris Piatek: Für den polnischen Stürmer war es nicht einfach, sich teilweise gegen drei Verteidiger im Strafraum durchzusetzen. Doch musste er deswegen fast nicht sichtbar sein? Er muss in seinem Spiel flexibler werden. Alleine auf Flanken und Pässen der Mitspieler zu warten, reicht nicht.

Durch die Mitte keine Schnitte: Das Kernproblem bei der Nullnummer war die Spielanlage. „Wir sind gegen einen Gegner, der sich hinten reinstellt, zu viel durch die Mitte gegangen. Wir hätten das Spiel über die Flügel breitmachen müssen. In der ersten Halbzeit war es noch in Ordnung. In der zweiten haben sich zu viele nicht an ihre Positionen gehalten. Wir waren mehr im Zentrum ohne Bewegung zu haben. Wir hatten zu wenig Tiefenläufe gehabt. Da haben wir noch nicht so viele Spieler, die die Räume erkennen. Wir haben nicht das Zutrauen gehabt, den Risikopass zu spielen.“

Vielleicht klappt das Sonntag in Freiburg wieder besser. Denn dann läuft Darida wieder auf.