Gesenkter Kopf! Herthas Trainer Tayfun Korkut verliert in Gladbach das fünfte Spiel in Folge. Jetzt muss er gehen..
Gesenkter Kopf! Herthas Trainer Tayfun Korkut verliert in Gladbach das fünfte Spiel in Folge. Jetzt muss er gehen.. Foto: City-Press

Das war es dann wohl für Trainer Tayfun Korkut. Hertha BSC verliert das Abstiegsduell bei Borussia Mönchengladbach mit 0:2 (0:1) und die Lage wird immer dramatischer. Die Blau-Weißen sacken auf den direkten Abstiegsplatz 17 ab, weil Konkurrent VfB Stuttgart 1:1 beim 1. FC Union spielte. Korkut steht jetzt kurz vor der Entlassung.

Korkut: „Ich bin für klare Worte“

Manager Fredi Bobic hatte unter der Woche  das Ultimatum ausgesprochen: „Der Trainer und die Spieler wissen, dass wir am Wochenende punkten müssen. Das ist unausweichlich.“ Korkut nahm es sportlich: „Verlieren verboten: Das sind doch schöne Worte.“ Auch gestern unmittelbar vor dem Anpfiff sagte der Coach: „Das sind klare Worte. Ich bin für klare Worte. Ich hätte mir gewünscht, dass ich so einen Satz nicht hören müsste. Aber es ist Fredis gutes Recht.“

Bobic, der trotz der sieglosen Rückrunde bisher an Korkut festhielt, relativierte dann kurz vor dem Spiel nochmal seine Ansage an den Trainer: „Die Mannschaft hat sich selbst hinterfragt. Das 1:4 gegen Frankfurt war ein kollektives Versagen. Es kommt jetzt auch darauf an, wie die Mannschaft spielt.“

Pleas Elfertor, der Anfang vom Ende

Den Kampf nahmen die blau-weißen Profis an und versuchten erstmal hinten viel Beton anzurühren. Trotzdem kam Embolo bereits nach 9 Minuten aus spitzem Winkel zur ersten Torchance. Das Zu-Null-Spielen ging dann nur bis 24 Minute gut. Nach Videobeweis bekam Gladbach einen Strafstoß zugesprochen, weil Verteidiger Marc Kempf Stürmer Marcus Thuram  im Strafraum umgeräumt hatte. Alassane Plea verwandelte den Elfer humorlos direkt mitten ins Gehäuse. Keeper Marcel Lotka war in die rechte Ecke gesprungen. 0:1, Matchplan über den Haufen geworfen.

Jetzt mussten die Blau-Weißen mehr für die Offensive tun. Doch wie schon in den vergangenen Spielen kamen erstmal keine echten Torchancen zustande. Erst in der Nachspielzeit schaffte Lucas Tousart den ersten echten Torschuss aus Gladbacher Gehäuse (45.+3). Die Stürmer Davie Selke und Ishak Belfodil bekamen einfach keine Flanken und Pässe. Das ist zu wenig, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Und im zweiten Durchgang? Korkut wechselte den defensiven Santiago Ascacibar aus, für ihn kam Suat Serdar. Die Blau-Weißen drückten, doch Gladbach machte das Tor. Ausgerechnet nach einer Ecke von Ex-Herthaner Luca Netz nickte Matthias Ginter völlig freistehend zum 2:0 (57.) ein. Es war die Entscheidung des Spiels und wohl auch die über Korkut. Der Trainer blickte nach diesem Gegentreffer enttäuscht und fast resignierend nach unten.

Nächste Krisensitzung! Bobic: „Sonntag werden wir uns äußern“

Und Bobic? Er saß regungslos auf der Tribüne des Stadions, rechts neben ihm Präsident Werner Gegenbauer, links Finanzboss Ingo Schiller. Eine Entscheidung über Korkut ist nur noch eine Frage von Stunden. Der Manager kündigte das nächste Krisengespräch an: „Die Jungs haben alles reingehauen. Es ist schade, ärgerlich, dieses Ergebnis. Nach dem Spiel bin ich keiner, der groß etwas verkünden. Jetzt wird alles in Ruhe besprochen mit dem Präsidium und auch mit dem Trainer. Es wird kein Hau-Ruck geben, wir werden uns morgen dazu äußern.“

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