Hertha-Verkauf: Investor Lars Windhorst droht Mega-Verlust!
Der Finanzjongleur hat mit der US-Firma 777 Partners einen Käufer gefunden. Von seinen investierten 374 Millionen Euro sieht Windhorst aber wohl nur einen Bruchteil wieder. Wenn der Deal überhaupt zustande kommt …

Investor Lars Windhorst zieht nach seinem Spionage-Skandal den Stecker, hat seine Hertha-Anteile bereits an die US-Firma 777 Partners verkauft. Zwei Fragen stehen dennoch weiter im Raum: Kommt der Deal überhaupt zustande? Und, falls ja: Wie viel von seinen investierten Millionen sieht Windhorst überhaupt wieder?
Es ist das nächste und aus Sicht vieler Beteiligter hoffentlich das letzte Kapital im Dauerzoff zwischen Hertha BSC und Windhorst. Der allgemeine Tenor: Es kann nur besser werden. Entsprechend verkündete Hertha nach Windhorsts Verkaufsmeldung: „Wir freuen uns über diese Nachricht. Alles Weitere wird nun entsprechend unserer Vereinbarung behandelt.“
Und auch der neue Investor ist entzückt. Josh Wander, Gründer und Hauptgesellschafter von 777 Partners: „Hertha BSC ist mit seiner 130-jährigen Geschichte und als Mitbegründer der Bundesliga ist ein sehr bedeutender Fußball-Verein in Deutschland. Für uns ist es eine Ehre, als Gesellschafter die Zukunft dieses Vereines mit gestalten zu können.“
Neues Konfliktpotenzial: Hertha-Investor 777 Partners will gestalten

Doch genau da liegt das Problem: Wander will „gestalten“. Da aber Hertha Windhorsts Tennor-Firma, die 64,7 Prozent der Anteile der Hertha-KGaA hält, 2019 knallharte Bedingungen für einen Einstieg diktierte, könnte es gut sein, dass 777 Partners, nach einem Blick ins Kleingedruckte bemerkt, dass man bei Hertha als Investor kein wirkliches Mitspracherecht hat.
Und: Anders als Windhorst wird Wander vor der Übernahme die Verträge genau prüfen. Denn 777 Partners ist alles andere als ein kleiner Fisch – und hat zudem Ahnung vom Sport. Seit September 2021 hat das Unternehmen verstärkt in Fußballvereine weltweit von der ersten bis zur dritten Liga investiert. Dazu kommen Beteiligungen an Medien, Entertainment sowie Versicherungen und Luftfahrt.
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Zuletzt legte sich Wander den Pariser Drittligisten Red Star Paris ins Portfolio, erklärte der Sportzeitung L’Equipe: „Wir glauben, dass das Multi-Club-Modell jedem einzelnen der betroffenen Clubs einen Mehrwert bringen kann und es ihnen ermöglicht, bestimmte Ziele zu erreichen.“ Außerdem gehören 777 Partners Anteile an den Erstligisten FC Sevilla, Standard Lüttich, Vasco da Gama aus Brasilien, Melbourne Victory sowie dem CFC Genua, der kein Jahr nach dem 99,9-Prozent-Einstig von 777 Partners in die Serie B abstieg.
Hertha BSC: Lars Windhorst droht Mega-Verlust
Bleibt noch die Frage, wie viel von seinen Millionen Windhorst zurückbekommt? Der Kaufpreis soll geheim bleiben, über Details wurde Stillschweigen vereinbart. Zwar zeigt sich Windhorst zufrieden, doch klar ist: Windhorst droht ein Mega-Verlust. Experten vermuten, dass er maximal die Hälfte seiner 374 Millionen zurückbekommt.
Der Grund: Durch die Corona-Krise haben Klubs teils massiv an Wert verloren. Dazu kommt, dass Windhorst viel zu viel bezahlte, indem er Hertha mit fast 500 (!) Millionen Euro krass überwertete. Wichtigster Indikator: Der Kaderwert. Hatte Hertha zum Windhorst-Einstieg Spieler im Wert von immerhin 215 Millionen Euro, ist der Marktwert des Kaders auf rund 100 Millionen geschrumpft.
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