Wichtigste Personalie des Sommers

Hertha und Matheus Cunha: Erziehen oder verkaufen?

Der Brasilianer wandert immer wieder auf dem schmalen Grat zwischen Unterschiedsspieler fürs Team und Egomane, der die Mannschaft reinreißt. 

Teilen
Herthas Matheus Cunha muss darüber nachdenken, war er will.
Herthas Matheus Cunha muss darüber nachdenken, war er will.Foto: City-Press

Neue Saison, altes Problem! Wie soll Hertha BSC mit Matheus Cunha (22) umgehen? Weiter Geduld mit dem besten Techniker, der immer wieder eigenwillig die Taktik des Teams durchbricht, üben oder endgültig verkaufen, damit der Brasilianer Millionen in die Vereinskasse spült?

Bobic: „Cunha muss ein paar Sachen ändern“

Was sagte Manager Fredi Bobic noch vor sieben Wochen über Cunha? „Er muss ein paar Sachen an sich ändern, weil er sonst in Zukunft Probleme haben wird, egal wo er spielt. Das ist ganz einfach: Entweder du commitest dich komplett und haust dich rein – oder du bringst etwas, das sinnvoll ist“, so der neue, blau-weiße Macher.

Beim 1:3 in Köln hat sich der Offensivkünstler nur für 30 Minuten mit dem Team „commitet“, danach hielt er sich nicht mehr an Absprachen. Trainer Pal Dardai nagelte ihn deswegen verbal an die Wand und sagte brutal, was er davon hält: „Spaziergang-Modus!“

Dardai: „Das Gespräch mit Cunha war nicht nett, aber ehrlich“

Es gab eine Aussprache. Dardai: „Natürlich habe ich mit ihm geredet. Ich glaube, das Gespräch war nicht nett, aber ehrlich. Wir bleiben trotzdem Freunde. Wir entscheiden Freitag, ob er spielt oder nicht.“ Tendenz: Der Brasilianer erhält erst mal eine Denkpause beim Heimspiel morgen gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr). Cunha meldete sich Dienstag mit Oberschenkelbeschwerden ab, trainierte in den vergangenen zwei Tagen aber wieder mit dem Team. Sich nicht an taktische Anweisungen halten, das machte Cunha auch schon unter Dardais Vorgänger Bruno Labbadia, geändert hat sich seitdem nicht viel.

Atletico will 30 Millionen zahlen

Eine Konstanz gibt es bei dem frischgekürten Olympiasieger aber doch. Er kokettiert immer wieder mit einem Wechselwunsch. Der Deal könnte tatsächlich in den nächsten Tagen über die Bühne gehen. Spanische Zeitungen berichten, dass Atletico Madrid den Blau-Weißen ein Kaufangebot von 30 Millionen Euro plus 5 Millionen nachträgliche Zusatzzahlungen unterbreitet hat. Herthas Sportdirektor Arne Friedrich dementiert den möglichen Wechsel nicht und drückt sich vorsichtig aus: „Es gibt viele Gerüchte. Wir haben nichts vorliegen, dass wir eine Entscheidung treffen müssen. Fakt ist: Cunha steht bei uns unter Vertrag. Cunha ist ein Spieler, der Begehrlichkeiten weckt. Am Ende muss man sehen, ob ein Wechsel für alle Sinn macht und mit dem Spieler sprechen.“

Heißt: Das ist längst was im Busch. Friedrich schließt einen Wechsel auch nicht aus: „Es kann sich noch einiges tun. Was in den nächsten anderthalb Wochen passiert, kann man noch nicht sagen. Manchmal kommt ein Stein ins Rollen, dann muss man reagieren.“

In elf Tagen läuft die Sommertransferperiode aus. Alles sieht momentan nach Trennung aus. Wie sagte Bobic noch? „Oder du bringst etwas, das sinnvoll ist.“ Der Schwabe meint damit Transfer-Millionen durch Cunha, dann kann er das Team noch mit neuen Spielern verstärken.

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC!