Das kann im Glück enden – oder im Chaos!

Hertha und Khedira: Fußball-Gott, gib dieser Ehe deinen Segen!

Ein alter Weltmeister und ein kriselnder Big-City-Club. Das kann im Glück enden – oder im Chaos!

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Hertha-Trainer Pal Dardai schaute beim ersten Training von Sami Khedira (r.) ganz genau hin. 
Hertha-Trainer Pal Dardai schaute beim ersten Training von Sami Khedira (r.) ganz genau hin. Imago

Sami Khedira (33) und Hertha BSC – legt man die Karriere-Kurven übereinander, dann tut das aus blau-weißer Sicht echt weh. Vor fast 14 Jahren hatten beide ein ähnliches Niveau. Doch während der Mittefeldmann 2007 als 20-Jähriger mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister wurde und die Schale hochhielt, zeigte Herthas Kevin-Prince Boateng (33) lediglich seinen Bizeps.

Was danach passierte, ist bekannt: Khedira räumte fast alles ab, was man als Fußballer gewinnen kann. Spanischer Meister (2012) und Champions-League-Sieger mit Real Madrid (2014), Weltmeister mit der DFB-Elf in Brasilien (2014) und zuletzt fünf italienische Meisterschaften mit Juventus Turin.

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Hertha hingegen stieg in der gleichen Zeit zweimal ab und auch die Karriere des wohl mit mehr Talent gesegneten Boateng verlief nicht ansatzweise wie Khediras.

Jetzt, 14 Jahre später, treffen sich Hertha und Khedira wieder. Unter gänzlich anderen Voraussetzungen. Die Blau-Weißen stecken mal wieder in der Krise. Und auch Khedira hatte in den vergangenen Monaten nichts zu lachen. „Jeder kannte meine Situation bei Juventus“, erklärt er bei seiner Vorstellung. Frust kam im Italien auf, weil Juve-Trainer Andrea Pirlo Khedira über Monate nicht mehr spielen ließ.

Für Hertha soll er dennoch eine Sofort-Hilfe sein. Kann das gut gehen? Können die Blau-Weißen für Khedira der Klub sein, um einen tollen Karriereabschluss zu feiern? Und kann Khedira mit einem tollen Karriereabschluss Hertha wirklich aus der Krise führen?

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Ja, sagt Khedira: „Hertha hat große Ziele und ich hoffe, dass ich in den nächsten Monaten helfen kann, dahin zu kommen, wo der Klub hingehört.“ Dafür will er vorangehen, aber nicht den Zampano spielen. „Ich komme nicht hierher und bin der Big Boss.“ Dass sein Vertrag nur bis zum 30. Juni läuft, würde „nicht ausschließen, dass es weitergeht“, erklärte Khedira.

Damit die neue Ehe nicht im Chaos, sondern im Glück endet, musss am besten schon am Freitag (20.30 Uhr) gegen den FC Bayern gepunktet werden. Khedira ist bereit: „Wenn du tagtäglich mit Spielern wie Cristiano Ronaldo zusammenspielst, verlierst du nicht viel an Fitness.“