Herthas Manager Fredi Bobic wartet seit Wochen auf einen Sieg.
Herthas Manager Fredi Bobic wartet seit Wochen auf einen Sieg. Imago Images/Koch

Wenn du denkst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo doch ein Sieglein her! Hertha BSC kämpft gegen den totalen Absturz. Kein Dreier bisher in diesem Jahr, Platz 15 und dazu ein Corona-Ausbruch, der eine Schneise durchs Teams schlägt. Aber Aufgeben ist keine Option. Heute (15.30 Uhr) beim Spiel in Freiburg gibt es den nächsten Versuch zur Wende.

Manager Fredi Bobic gibt die Marschroute aus: „Wir werden nicht jammern. Wir werden uns auf die Partie vorbereiten und dann – auf in den Kampf!“

Torwart Schwolow auch infiziert

Torwart Alexander Schwolow hat sich infiziert und ist in Isolation.
Torwart Alexander Schwolow hat sich infiziert und ist in Isolation. Imago Images/Eibner

Am Donnerstag gab es die nächste Hiobsbotschaft. Torwart Alexander Schwolow hat sich mit dem Coronavirus infiziert, fällt fürs Spiel bei seinem Ex-Klub Freiburg aus. Der Keeper war der neunte Fall innerhalb von zwölf Tagen. „Jetzt reicht es auch mal“, kommentierte Trainer Tayfun Korkut den Ausbruch im Team. Bobic stellte nur fest: „Wir sind schon durchseucht, könnte man sagen. Wir sollten jetzt durch sein. Das Entscheidende ist, dass wir nicht jammern. Wir wissen mit der Situation umzugehen.“

Coach Korkut weiß erst heute ganz genau, wer alles spielen kann und wer im Tor steht. Nach Schwolows Ausfall hat er die Wahl zwischen Nils Körber (25) und Marcel Lotka. Der 20-Jährige wird wohl sein Bundesliga-Debüt geben, weil Körber nach einer Knieprellung noch nicht lange wieder voll trainiert hat.

Für Korkut ist das nur ein Personalproblem. Sind Innenverteidiger Dedryck Boyata, der nach seiner Knieverletzung erst fünf Tage mit der Mannschaft geübt hat, und Stürmer Stevan Jovetic, der zuletzt Muskelprobleme im Oberschenkel hatte, so fit, dass sie 90 Minuten durchspielen können? Ungewissheit ist da, aber von Hektik und Zweifeln will Korkut nichts wissen.

Korkut: „Ich spüre Zusammenhalt und Ruhe“

Chefcoach Tayfun Korkut bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz
Chefcoach Tayfun Korkut bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz Imago Images/nordphoto/Engler

Der Trainer bleibt trotz acht Spielen ohne Sieg im Jahr 2022 Optimist: „Es kommt immer auf die Haltung an. Man kann sagen: ,Boah, alles schlecht.‘ Oder man sagt: ,Okay, wir nehmen die Situation an.‘ Ich gehöre zu den Menschen, die immer nach Lösungen suchen.“

Nur: Allein nach Lösungen suchen, reicht nicht aus. Es müssen auch welche gefunden werden. Vielleicht diesmal in Freiburg, wo die Chancen noch minimaler sind als beim 1:6 gegen Leipzig? Auffällig ist, dass Korkut in der blau-weißen Krise immer gelassener wird, je schwieriger die Situation ist. Das hat einen Grund. „Ich spüre Zusammenhalt auf allen Ebenen und sehr viel Ruhe. Ich bin zuversichtlich, dass wir das auffangen und punkten – am besten mit einem Sieg. Dafür brauchen wir eine Topleistung gegen die Freiburger.“

Schlusswort Bobic: „Ärmel weiter hochkrempeln, die Sache angehen, irgendwann muss es sich drehen.“ Vielleicht dann doch heute im Breisgau. Gesunder Trotz kann vielleicht manchmal Schwarzwaldberge versetzen …

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