Frust nach dem Abpfiff! Herthas Profis sind nach der Nullnummer genervt.
Frust nach dem Abpfiff! Herthas Profis sind nach der Nullnummer genervt. Foto: Imago Images/Räppold/Koch

Eine Nullnummer, die nicht wirklich nach Aufschwung aussieht. Hertha BSC spielt im Kellerduell 0:0 beim kriselnden VfL Wolfsburg. Dabei wäre der Sieg sogar drin gewesen. Aber Schiedsrichter Robert Hartmann gab ein Tor von Niklas Stark nicht – völlig zweifelhaft. Die Blau-Weißen tobten: „Lächerlich!“

Torwart Alexander Schwolow sah die Szene nach dem Abpfiff zum ersten Mal aus nächster Nähe auf dem Bildschirm beim TV-Interview und konnte es gar nicht fassen, was er da aus der 43. Minute sah: „Was? Das soll die Situation sein? Das ist schon lächerlich, oder? Wenn das schon abgepfiffen wird, dann kannst du ja gar keinen Zweikampf mehr im Strafraum laufen lassen. Das find ich fragwürdig, können wir aber nicht ändern.“

Bei einer Hertha-Ecke hatte Jurgen Ekkelenkamp seinen Arm ausgestreckt und dabei den Rücken des Wolfsburgers Jerome Roussillon berührt, ohne ihn wirklich zu schubsen. Roussillon wollte den Ball wegköpfen. Doch die Kugel gelangte zu Stark, der dann mit dem Hinterkopf an der kurzen Ecke ins Gehäuse traf. Stark jubelte nur ganz kurz, denn Hartmann entschied auf Freistoß für Wolfsburg.

Stark: „Dann mach ich schon mal ein Tor und es zählt nicht“

Niklas Stark köpft in der 43. Minute den Ball ins Tor. Schiri Hartmann gibt es nicht.
Niklas Stark köpft in der 43. Minute den Ball ins Tor. Schiri Hartmann gibt es nicht. Foto: City-Press

Unglücksrabe Stark sagte nach dem Abpfiff: „Ich hab es noch nicht im Video gesehen. Aber Jurgen ist zu mir hergekommen und hat gesagt, das da nichts war. Da mache ich schon mal ein Tor - dann auch noch ein schönes - und dann zählt es nicht. Das ist ärgerlich, aber wir müssen es akzeptieren.“

Es war der einzige Aufreger bei dieser Nullnummer. Ansonsten? Den Mut zur Offensive hatte Hertha gerade in den ersten zwanzig Minuten überhaupt nicht. Wolfsburg drückte mit Pressing und hatte durch Luka Wallschmidt (16.) und Wout Weghorst (18.) zwei Riesenchancen. Schwolow, der mit Klasseparaden Schlimmeres vereitelte, sagte selbstkritisch: „Wir waren am Anfang nicht zwingend genug insgesamt. Wir wollten höher draufgehen. Aber dann haben wir uns langsam gefangen.“

Sonntag ist Mitgliederversammlung

Doch ein echtes Offensivspiel wurde es trotzdem nicht, auch nicht in der zweiten Halbzeit. Marco Richter hatte noch zwei Chancen (50./52.). Das war es aber auch schon. Die von Trainer Tayfun Korkut angestrebte offensive Philosophie sah man nur in Ansätzen. Immerhin: Keine Pleite, immerhin einen Punkt geholt.

Auf Dauer wird das für den Rest der Saison zu wenig sein. Hertha steht mit 22 Punkten auf Platz 13. Sonntag bei der Mitgliederversammlung des Klubs wird reger Redebedarf bestehen, wie es bei Hertha endlich vorangehen kann. Ein Pokalderbysieg gegen Union am Mittwoch wäre der erste Schritt…

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