Hertha startet Fan-Offensive
Blau-Weiße unterstützen in der Corona-Krise viele soziale Projekte und wollen sich mit einer neuen Mitglieder-Aktion auch Union vom Leib halten

Berlin - Fußball verbindet, Fußball hilft. Wie viele Klubs unterstützen auch die Blau-Weißen in der Corona-Krise zahlreiche soziale Projekte. Nun hat sich Hertha eine besondere Aktion ausgedacht: Wer derzeit Mitglied wird, unterstützt direkt das Deutsche Rote Kreuz (DRK).
Mit der findigen Fan-Offensive will Hertha der größte Verein Berlins bleiben und sich Union vom Leib halten. „Das Deutsche Rote Kreuz ist unermüdlich im Einsatz, um gegen das Virus zu kämpfen – wir wollen mit unserer Aktion ein wenig zurückgeben“, erklärt Präsident Werner Gegenbauer. Wer bis zum 15. Mai blau-weißes Mitglied wird, erhält ein Heimtrikot und tut vor allem Gutes: Hertha spendet den ersten Jahresbeitrag für eine Mitgliedschaft, der zwischen 30 Euro (Kinder) und 84 Euro (Erwachsene) liegt, an die Corona-Hilfe des DRK.

Mit der Aktion schlägt Hertha zwei Fliegen mit einer Klappe: Während sich die Blau-Weißen mit dem 1. FC Union seit dieser Saison sportlich auf Augenhöhe befinden – bis zur Corona-Zwangspause sammelten die Köpenicker sogar zwei Punkte mehr –, bröckelt auch Herthas Vormachtstellung als größter Hauptstadt-Verein. Während die Blau-Weißen auf 37 000 Mitglieder (Stand: 30. November 2019) kommen, vermelden die Eisernen 36 957 zahlende Anhänger (Stand: 31. März).
Seit dem Bundesliga-Aufstieg boomt Union, mehr als 18 000 Mitglieder kamen innerhalb eines Jahres dazu – satte 85 Prozent! Auch, weil viele hoffen, so an Karten zu kommen.
Mitglieder-Kampf um die Nummer 1 in der Hauptstadt
Mit der Aktion konnte Hertha den auf nur noch 41 Mitglieder geschmolzenen Vorsprung wieder ausbauen. Mehrere Hundert sollen hinzugekommen sein. Bereits seit Beginn der Corona-Krise engagiert sich Hertha sozial noch mehr als vorher. Die am 18. März auf Facebook gegründete Gruppe „Herthaner helfen!“ hat mehr als 1.000 Unterstützer, vernetzt Menschen, die Hilfe brauchen oder anbieten.
Mitarbeiter unterstützten bereits zweimal die Berliner Tafel, brachten und verteilten Essen an Bedürftige und packten sogar bei der Spargelernte mit an. Zuletzt überreichte der Klub 70 Lunch-Pakete an Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Weitere sollen folgen.
„In einer solchen Situation, die unsere Gesellschaft in so vielen Bereichen existenziell bedroht, müssen wir zusammenhalten“, erklärt Gegenbauer: „Für Hertha steht deshalb außer Frage, dass wir uns mit voller Leidenschaft einbringen und helfen, wo und wie wir können, um den Menschen weiter Mut zu machen.“