Hertha, so klappt es mit 3, 2, 1 - Mainz!
Nach zwei Wochen Quarantäne brennen die Blau-Weißen auf die Aufholjagd

Herthas Fans zittern und fragen sich: Wie kommt unser Team nach der zweiwöchigen Corona-Zwangspause aus den Restartlöchern? Nur drei Tage Mannschaftstraining und heute (18 Uhr) geht in Mainz der brutale Marathon von sechs Spielen in zwanzig Tagen los. Sechs Aufträge an die Blau-Weißen, damit gleich ein Dreier geholt wird.
Torwart Alexander Schwolow: Er ist nach der Corona-Erkrankung von Rune Jarstein wieder zurück im Kasten und Hertha verlor mit ihm die letzten beiden Spiele (1:1 gegen Union, 2:2 gegen Gladbach) nicht. Schon im 0:0-Hinspiel gegen Mainz hielt der Ex-Freiburger das Gehäuse sauber.
Stürmer Jhon Cordoba: Der Kolumbianer war lange verletzt. Nach seinem Comeback Ende Februar wirkte er noch etwas müde. Klingt kurios: Aber in der Quarantäne konnte er für den Schlussspurt nochmal Kräfte tanken. Braucht er auch, um Tore zu schießen.
Trainer Pal Dardai: Als Hertha schon mal in höchster Not war, wurde der Ungar im Februar 2015 Cheftrainer und gewann sein Debüt mit 2:0 – in Mainz. Warum heute nicht wieder so ein Auswärtssieg?
Der Krafthaushalt: Hometraining ist keine echte Übungseinheit für den Spielbetrieb. Es wird auf die Kondition der Profis in dem Mammut-Endspurt ankommen. Dardai kündigt an, dass er „die zentralen Mittelfeldspieler, die besonders viel laufen müssen, wahrscheinlich im Block ab der 60.Minute tauschen wird“.
Unberechenbarkeit nach der Spielpause: Sportdirektor Arne Friedrich will einen kleinen Vorteil aus der Situation sehen: „Wir sind eine gewisse Unbekannte für Mainz. Es wird nicht einfach für sie, uns einzuschätzen.“ Dieses Überraschungsmoment muss genutzt werden.
Der Druck könnte größer sein: Da die unmittelbaren Konkurrenten Köln (3), Bielefeld (4) und Bremen (0) in Herthas Drei-Spiele-Zwangspause nicht viel gepunktet haben, beruhigt das etwas die Nerven, obwohl die Blau-Weißen auf Rang 17 stehen. Dardai: „Der Druck ist nicht so extrem. Wir müssen aber Minimum vier Punkte aus den drei Nachholspielen holen. Jetzt will ich die Mannschaft noch nicht so unter Druck setzen.“ Das heißt: Einspielen in Mainz für den Endspurt und mit etwas Glück gleich drei Punkte holen. Das wäre das Beste für das Nervenkostüm aller.