Stürmer Dodi Lukebakio (M.) traf in Augsburg zum 1:0 und ließ Hertha über den ersten Saisonsieg jubeln.
Stürmer Dodi Lukebakio (M.) traf in Augsburg zum 1:0 und ließ Hertha über den ersten Saisonsieg jubeln. IMAGO/kolbert-press

Gekämpft, gezittert und endlich getroffen! Hertha BSC krallt sich beim FC Augsburg den ersten Saisonsieg, wendet durch das 2:0 (0:0) den vierten Stotterstart in Folge ab und atmet erstmals in dieser Saison so richtig durch. Hertha macht es allen klar: Es wird wieder ein Wundertüten-Jahr!

Endlich Punkte statt Blumen! Nach zuletzt ordentlichen Leistungen, viel Lob, aber nur mickrigem Ertrag, trotzt Hertha in Augsburg dem immer größer werdenden Druck eines Fehlstarts und sorgt trotz kniffliger Umstände für den ersehnten Befreiungsschlag. Kapitän Marvin Plattenhardt: „Wir haben uns in den letzten Wochen Spiel für Spiel gesteigert und heute endlich belohnt. Wir haben hart gearbeitet und die Torchancen zuletzt nicht genutzt. Heute war es ordentlich.“

Herthas Filip Uremovic kommt in Augsburg mit Gelb davon

Dass Hertha in dieser Saison besseren Fußball spielt als in den vergangenen drei Spielzeiten, war bereits in den ersten Spielen zu erkennen. In Augsburg dauert es dennoch eine Weile bis das Team von Trainer Sandro Schwarz seine Qualität abruft. Und bevor Dodi Lukebakio in der zweiten Halbzeit für das entscheidende Tor sorgte, mussten alle Herthaner mal wieder zittern. 

Der Grund: Filip Uremovic, der nach Gelb-Rot-Sperre und einer Verletzung für Marton Dardai wieder in die Innenverteidigung rückte, hatte Glück, dass er nach 23 Minuten nicht bereits unter die Dusche geschickt wurde. Der Kroate stoppte Augsburg-Angreifer Ermedin Demirović als letzter Mann nur mithilfe eines Klammergriffs. Schiedsrichter Harm Osmers entschied sich gegen eine Notbremse, zeigte Uremovic nur Gelb. Glück für Hertha.

Bemerkenswert: Während eine solche Szene in den vergangenen Jahren stets für den Anfang vom Ende sorgte, ließ sich Hertha diesmal nicht verunsichern.

Im Gegenteil: Der erste Aufreger belebte sogar das blau-weiße Spiel. Hertha biss sich rein, wurde aktiver und kam durch Flügelflitzer Chidera Ejuke zur ersten Großchance. Der Nigerianer tanzte sich in den Strafraum, schlenzte den Ball nur hauchdünn am rechten Pfosten vorbei, sodass den 1300 mitgereisten Hertha-Fans der Torschrei zur Führung im Hals stecken blieb (35.).

Hertha BSC: Plattenhardt bedient Lukebakio 

Weil Hertha der vergebenen Chance nicht hinterhertrauerte, sondern in der zweiten Halbzeit weiter aufs Gaspedal drückte, durften die Fans wenig später jubeln: Lukebakio drückte eine perfekt getimte Plattenhardt-Flanke gekonnt per Kopfballaufsetzer aus sechs Metern an Augsburgs Keeper Rafal Gikiewicz vorbei und über die Linie – 1:0. Platte cool: „Das trainieren wir im Training. Ich weiß, dass unsere Stürmer dann da sind. Da muss ich nicht mal hinschauen.“

Trainer Sandro Schwarz glücklich und erleichtert: „Es war ein sehr intensives Spiel. Wir waren sehr aktiv, wir hatten eine sehr gute defensive Stabilität. Wir waren auch in der zweiten Halbzeit direkt drin und machen das Tor. Es war ein verdienter Sieg. Wir haben uns belohnt.“

Glück gehabt: Herthas Filip Uremovic bekommt von Schiesdrichter Harm Osmers nach seinem Foul in der 23. Minute im Spiel beim FC Augsburg Gelb statt Rot. 
IMAGO / Krieger
Glück gehabt: Herthas Filip Uremovic bekommt von Schiesdrichter Harm Osmers nach seinem Foul in der 23. Minute im Spiel beim FC Augsburg Gelb statt Rot. 

Marco Richter trifft für Hertha in Augsburg 

Danach ließ Hertha kaum mehr etwas anbrennen und der eingewechselte, zuletzt an Hodenkrebs erkrankte Marco Richter nach Zuspiel von Davie Selke in der Nachspielzeit per Konter traf zum 2:0-Endstand traf.

Schwarz war entsprechend glücklich und erleichtert: „Es war ein sehr intensives Spiel. Wir waren sehr aktiv, wir hatten eine sehr gute defensive Stabilität. Wir waren auch in der zweiten Halbzeit direkt drin und machen das Tor. Es war ein verdienter Sieg. Wir haben uns belohnt.“

Nach dem ersten Saisonsieg lässt sich festhalten: Diese Hertha-Mannschaft hat mehr Qualität und Mentalität als in den vergangenen Jahren. Dennoch ist die Fehlerquote wie beim Bock von Uremovic weiter hoch. Hertha macht es allen klar: Es wird wieder ein Wundertüten-Jahr!

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