Deutlicher Sieg zum Saisonauftakt : Hertha lässt Pokalfrust an Werder aus
Die bemitleidenswerten Bremer finden keinen Weg gegen die Berliner Offensivpower.

Na also! Hinten stabil, vorne eiskalt! Hertha BSC zeigt ein komplett anderes Gesicht als im Pokal, fegt zum Liga-Start hochverdient den SV Werder mit 4:1 (2:0) aus dem eigenen Stadion. Ein Auswärtssieg mit vier Volltreffern!
Was waren die Gesichter nach der Pokal-Blamage bei Zweitligist Braunschweig (4:5) unter der Woche lang gewesen. Doch statt den Frust in die Liga zu schleppen, feuerten Herthas Ballermänner einfach wieder los.
Den Auftakt machte allerdings ein Verteidiger: Peter Pekarik sorgte nach zäher aber kontrollierter Anfangsphase für den berühmten Dosenöffner. Nach einer Flanke von Maxi Mittelstädt stand der Slowake am zweiten Pfosten goldrichtig und schob aus kurzer Distanz ein (42.). „Das hat Peter super gemacht. Wenn der Außenverteidiger mitgeht, ist das extrem schwierig zu verteidigen. Er hat sich belohnt “, lobte Trainer Bruno Labbadia.
Mit dem Erfolgserlebnis im Rücken gab Pekarik gleich wieder Gas – und holte nach einem Foul von Marco Friedl an der Strafraumkante einen Elfmeter heraus. Doch Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten auf Freistoß – was Manager Michael Preetz auf der Bank kurzzeitig in Rage brachte (45.).
Der blau-weiße Ärger war dank Dodi Lukebakio schnell verraucht. Vladimir Darida eroberte den Ball, bediente den Belgier, der seinen Turbo zündete und das Leder aus rund 15 Metern in die Maschen hämmerte (45.+2). „Wir haben im richtigen Moment das 1:0 gemacht, direkt nach dem nicht gegebenen Elfmeter das 2:0 nachgelegt. Das war wichtig“, erklärte Labbadia.
Und Werder? Ex-Herthaner Davie Selke hatte im KURIER den Blau-Weißen einen heißen Tanz versprochen. Doch die angekündigte Gänsehaut-Atmosphäre kam vor 8500 erstmals wieder zugelassenen Fans nicht auf.
Stattdessen tanzte Hertha: Zauberfuß Matheus Cunha kurbelte immer wieder Herthas neue Millionen-Offensive an. Der Brasilianer, nach zwei Wochen schon wieder entblondet, schnappte sich bereits vor Anpfiff die Trikotnummer 10, die nach Ondrej Dudas Köln-Wechsel frei wurde und traf mit der neuen Nummer auf dem Rücken zum 3:0 (63.) – allen voran, weil Jhon Cordoba einen Hertha-Einstand nach Maß feierte. Der Zugang vom 1. FC Köln legte den Ball mit seinem ersten Kontakt nach seiner Einwechslung perfekt auf Vladimir Darida ab, der Cunha im Strafraum bediente.
Cordoba - Selke hatte zwischenzeitlich Werders Ehrentreffer per Kopf erzielt (69.) – krönte seinen Traum-Einstand kurz vor Schluss, als er, von Mathew Leckie bedient, eiskalt zum 4:1 einschob (90.). „Ein Tor und eine Vorlage. Und dass nach drei Tagen bei uns. Besser geht es nicht“, freute sich Labbadia, der zwar nur eine kurze, dafür aber deutlich entspanntere Woche vor sich hat, bevor Eintracht Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr) ins Olympiastadion kommt. Labbadia: „Wir haben noch einiges zu tun. Das ist ein guter Anfang. Das tut der Mannshaft gut.“