9:10-Wahnsinn! Hertha blamiert sich beim Pokal-Elferkrimi in Braunschweig
Hertha hatte souverän mit 2:0 zur Pause geführt und dann gab es den Rückfall in ganz schlimme Zeiten.

Das ist ein ganz bitteres Pokal-Aus! Hertha BSC fliegt mit 9:10 nach Elfmeterschießen (4:4, 3:3, 2:2, 0:2) bei Zweitligist Eintracht Braunschweig raus. Das war einfach so unnötig. Denn die Blau-Weißen hatten bis zur 45 Minuten das Spiel völlig im Griff.
Die Handschrift vom neuen Trainer Sandro Schwarz war in der ersten Halbzeit schon klar zu erkennen. Mehr Offensivpower, mehr vertikale Pässe. Und eine Spielidee!
Die hatte in der 10. Minute Suat Serdar. Ein schöner Pass nach außen zum neuen Kapitän Marvin Plattenhardt. Mit seinem linken Zauberfuß flankte er wunderschön zu Stürmer Davie Selke und der köpfte zum 1:0 ein. Selke, der Pokalspezialist! Schon vergangenen Saison traf er beim 1:0 in der 1. Runde bei Drittligist SV Meppen.
Maolida trifft zum 2:0
Wichtiger Treffer, denn danach war erstmal Ruhe im Hexenkessel von Braunschweig. Hertha dominierte die Partie. Einziger Schönheitsfehler: Mit den Torchancen wurde verschwenderisch umgegangen. Das gefiel Schwarz überhaupt nicht. Doch in der 42. Minute dann ein starker Sololauf von Dodi Lukebakio, bei dem er drei Eintracht-Profis im Strafraum stehen ließ, und dann clever zu Myziane Maolida passte. Der Franzose schob zum 2:0 ein. So ging es in die Pause. Das war die gute Hertha und dann kam die schlechte Hertha.
Rückfall in der zweiten Halbzeit
Was in der zweiten Halbzeit passierte, war ein schlimmer Rückfall zurück in die vergangene Saison. Hertha verlor den Faden, Eintracht drückte. Wahnsinn! Innerhalb von drei Minuten wurde die 2:0-Führung verschenkt. In der 62. Minute grätschte Dedryck Boyata den Braunschweiger Immanuel Pherai um – Elfmeter, Brian Behrendt verkürzte auf 1:2 (63.). Dann ein Konter der Eintracht, die Herthas Abwehr ganz alt aussehen ließ. Flanke von Jan-Hendrik Max und Lion Lauberbach drückte zum 2:2 (66.) ein. Stimmung im Stadion wieder total gekippt. Die Partie plötzlich ein Zitter-Pokalfight.
Verlängerung und noch mal vier Tore
Es ging in die Verlängerung und da traf Pherai sofort für die Braunschweiger zum 3:2 (91.). Nächster Schock, doch der eingewechselte Lucas Tousart nahm sich ein Herz und traf aus 18 Metern zum 3:3 (103.). Es wurde zum Nervenkrimi. Und da blieb dann Dodi Lukebakio ganz cool. Mit einem Lupfer überlistete er Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic zum 4:3 (105.).
War es das endlich? Nein! Braunschweigs Bryan Henning glich zum 4:4 (118.) aus. Elfmeterschießen! Als dritter Schütze verballerte ausgerechnet Kapitän Plattenhardt. Der Wahnsinn ging weiter. Torwart Oliver Christensen hielt den vierten Elfer der Braunschweiger. Auch das Elfmeterschießen ging in die Verlängerung. Da versagten dann Oliver Kempf die Nerven und Braunschweigs Henning traf zum 6:5 im Elferschießen.
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