Das blau-weiße Trainingslager

Hertha im Abstiegskampf: Magier Magath beschwört den Geist von Harsewinkel

Medizinbälle, Zirkeltraining, Einzelgespräche, so will Herthas Trainer Felix Magath im Vier-Tage-Trainingscamp die Profis fit für den Abstiegskampf machen.

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Herthas Trainer Felix Magath stoppt mit seinem Handy die Zeit beim Zirkeltraining.
Herthas Trainer Felix Magath stoppt mit seinem Handy die Zeit beim Zirkeltraining.City-Press

Raus aus Berlin, rein ins Kloster! In der ostwestfälischen Provinz will Herthas Trainer Felix Magath den Geist von Harsewinkel beschwören. Seit zwei Tagen läuft das Trainingscamp auf dem Gelände des Hotels Klosterpforte, um im Abstiegsendspurt doch noch irgendwie den Klassenerhalt zu schaffen.

Es ist nicht nur eine Konditionsschleiferei, geht auch gar nicht. Denn Sonnabend müssen die Blau-Weißen in Leverkusen ran. Zu müde Beine gegen das Topteam vom Rhein wären fatal. Nein! Magath will den absoluten Teamgeist aus jedem einzelnen Profi herauskitzeln.

Magath lobt: „Volle Hingabe bei den Spielern“

Herthas Davie Selke muss bei den Liegenstützen ganz schön pusten.
Herthas Davie Selke muss bei den Liegenstützen ganz schön pusten.City-Press

„Wir werden die Tage hier nutzen, um als Gruppe noch enger zusammenzurücken und uns auf die kommenden Aufgaben zu fokussieren“, sagt der erfahrene Chefcoach. In Abgeschiedenheit eine Wagenburg entwickeln. Die Spieler sehen das nicht als Strafe, sondern haben sogar Spaß daran. Lächelnde Gesichter überall, obwohl Medizinbälle gestemmt werden müssen und ein knallhartes Zirkeltraining gemacht wird.

Die Hoffnung ist wieder da: Da wächst nicht nur eine Mannschaft zusammen, sondern sie wächst auch mit dem Trainerguru zusammen. „Das war ein intensiver Auftakt im Trainingslager. Die Mannschaft hat mit Hingabe und vollem Elan mitgezogen. Daher haben wir auf die Spielform verzichtet“, erklärte Magath am Dienstag. In Magaths Sprache ist das schon ein bemerkenswertes Lob. Der Teamgeist wird immer mehr erweckt.

Magath bei Hertha: Immer wieder Einzelgespräche

Mittwoch wurden dann Spielzüge geübt. Der Eindruck: Da war ordentlich Zug drin und die Spieler trafen in Serie ins Tor. Doch nicht nur auf dem Rasen legt Magath Hand an, sondern auch im Hotel. Reihenweise Einzelgespräche mit den Spielern und Teamsitzungen. Was beim 3:0 gegen Hoffenheim schon gut gelang, nämlich ein kompaktes Mittelfeld ohne große Lücken, zwischen Abwehr und Offensive, soll im Kloster perfektioniert werden.

Stabilität und Selbstbewusstsein will er in die Truppe für den harten Abstiegskampf hereinbekommen. Eines ist seit Magaths erstem Tag bei Hertha klar: Er setzt auf eine Stammelf, die er nicht immer wieder durcheinanderrotieren wird. Große Veränderungen im Team wird es daher beim Spiel in Leverkusen nicht geben.

Noch sind es sieben Spiele. Um ganz sicher auf Platz 15 zu kommen, müssen da vier Siege her. Am besten so schnell wie möglich. Ein Dreier bei Bayer? Mit dem Geist von Harsewinkel und der Magath-Magie ist er möglich.

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