Dong-jun Lee, Santiago Ascacibar, Suat Serdar und Peter Pekarik laufen nach dem 1:1 gegen Bochum bedient vom Platz.
Dong-jun Lee, Santiago Ascacibar, Suat Serdar und Peter Pekarik laufen nach dem 1:1 gegen Bochum bedient vom Platz. Foto: dpa

Herthas Fehlstart in die Rückrunde geht nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum weiter. Kein Sieg im Jahr 2022. Nur zwei Pünktchen aus vier Spielen – trotz drei Heimspielen. Akute Abstiegsgefahr – das ist die brutale, blau-weiße Realität. Doch irgendwie hat man den Eindruck, dass noch keiner im Verein die brisante Lage so richtig erkannt hat. Die Träumelinchen vom Olympiastadion. Hertha, hoffentlich wird das keine Gute-Nacht-Geschichte.

Der Tag nach dem nicht eingetroffenen Pflichtsieg gegen Bochum: Coach Tayfun Korkut trainiert anderthalb Stunden mit den Ersatzspielern auf dem Schenckendorffplatz, dann prasseln auf ihn die Fragen der Journalisten ein. Er hat den schwierigsten Job in der Bundesliga. Einem Team, das noch immer keine Mannschaft ist, nachhaltige Fortschritte einbläuen und gleichzeitig ist er zum Siegen verdammt. Beim zweiten Teil hakt es gewaltig. „Ich habe gesagt, dass uns das eine oder andere nicht umhauen wird. Das Spiel hat uns nicht umgehauen“, sagt er.

Hertha-Coach Korkut: „Dann müssen die Ergebnisse kommen“

Korkut will an die Stärke des Glaubens glauben, doch auf dem Platz sah es rund 15 Stunden vorher anders aus. Nach einer guten, dominanten Halbzeit mit einer 1:0-Führung durch Ishak Belfodil reichte ein Gegentor durch den Bochumer Sebastian Polter in der 48. Minute aus, um die blau-weißen Profis wieder in kurzer Schockstarre zu setzen und der organisierte Spielfluss war dahin.

Trainer Tayfun Korkut wartet seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg.
Trainer Tayfun Korkut wartet seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg. Foto: City-Press

„Dass sich das Spiel nach dem Gegentor verändert, gehört zum Fußball dazu“, sagt der Coach. Das stimmt! Aber bei Hertha verändert sich das Spiel nie zum Guten. Es fehlt Selbstvertrauen, um Angriffe zielsicher vorzutragen, eine Willensfrage ist das überhaupt nicht. „Die Haltung und Überzeugung ist da. Das hat man gesehen, das werden wir auch in den nächsten Wochen sehen. Und dann müssen die Ergebnisse kommen“, sagt Korkut.

Hertha muss aufwachen

Es ist ein Teufelskreislauf – keine Siege, kein echtes Selbstvertrauen – die Abwärtsspirale dreht sich schon kräftig. Nur haben es alle schon verstanden? Korkut: „Ergebnisse stehen über alles. Dazu muss aber die Leistung kommen. Ich bin guter Dinge, dass die Mannschaft von den Basics her da ist.“

Das nächste Spiel ist am Sonnabend in Fürth. Ein Sieg ist wieder Pflicht, denn danach wird es hart: Leipzig, Freiburg, Frankfurt sind die Gegner. Heißt: In vier Wochen könnten die Blau-Weißen ganz tief im Abstiegssumpf stecken. Schon jetzt ist der Vorsprung auf den Tabellen-16. Wolfsburg auf zwei Punkte geschrumpft. Am Sonntag könnte es nur noch ein Zähler sein. Die Wölfe spielen gegen Fürth.

Blau-weiße Träumelinchen, wacht endlich auf!

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