Angreifer Dodi Lukebakio steckt im Formtief. Um die Liga zu halten, braucht Hertha BSC den Belgier in Topform.
Angreifer Dodi Lukebakio steckt im Formtief. Um die Liga zu halten, braucht Hertha BSC den Belgier in Topform. Imago/nordphoto

Es läuft im neuen Jahr 2023 gar nichts mehr bei Hertha BSC. Absturz auf Platz 17, vier Pleiten in Folge und seit drei Spielen nicht mal mehr ein Tor geschossen. Bei Stürmer Wilfried Kanga (24, momentan Zehverletzung) gab es nicht die erhoffte Explosion. Doch noch viel schlimmer: Torgarant Dodi Lukebakio (25, bisher 7 Saisontreffer) steckt mal wieder in einer Krise.

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Tiefpunkt für den Belgier war die Auswechslung zur Halbzeit beim 0:3 in Frankfurt. Das hatte Trainer Sandro Schwarz bisher noch nie gemacht. Seine Vorgänger taten es reihenweise. Ex-Coach Bruno Labbadia stauchte Lukebakio sogar im Herbst 2020 im Training zusammen: „Dodi, das reicht so nicht! Und das wird dann auch im Spiel nicht reichen. Wenn du da nur ein bisschen hindackelst, reicht das nicht.“ Danach wurde aus Dackel-Dodi vorübergehend eine Tor-Bestie und er traf in zwei Spielen dreimal.   

Hertha BSC: Coach Schwarz lobte Lukebakio immer wieder

Dodi Lukebakio und Trainer Sandro Schwarz unterhalten sich auf dem Schenckendorffplatz. Die Chemie stimmt zwischen den beiden.
Dodi Lukebakio und Trainer Sandro Schwarz unterhalten sich auf dem Schenckendorffplatz. Die Chemie stimmt zwischen den beiden. imago images/Koch

Schwarz pflegt einen anderen Umgang mit dem phlegmatischen Belgier, der immer wieder Phasen im Spiel hat, in denen er sich hängen lässt. „Es ist ein Spiel zwischen langer und kurzer Leine. Aber diese kurze Leine muss manchmal dann auch extrem kurz sein. Wir haben das Gefühl füreinander gefunden, wie wir miteinander umzugehen haben. Er weiß, was er von mir bekommt. Und ich weiß, was ich von ihm bekomme. Und ich muss sagen: Er gibt viel zurück“, hatte Herthas Chefcoach noch im November 2022 dem KURIER verraten.

Auch Lukebakios Defensivverhalten war sensationell gut. Legendär war seine Rettungstat beim 2:3 in Leipzig, als er über den halben Platz sprintete und gerade noch mit der Fußspitze ein Tor von RB-Stürmer Christopher Nkunku in der 82. Minute verhinderte. Die Szene wurde zum viralen Hit im Internet.   

Hertha BSC: Geplatzter WM-Traum sorgt für Frust bei Lukebakio

Wo ist gerade dieser Dodi? Jetzt sieht es mal wieder ganz anders aus. Es kommt mal wieder nicht viel von Lukebakio zurück. Woran liegt es? Der Angreifer hatte wegen seiner sieben Treffer und starker Form in der Hinrunde auf eine WM-Nominierung für Belgien gehofft. Auch das trieb ihn richtig an.

Doch dann kam die Enttäuschung: Dodi durfte nicht mit den Roten Teufeln nach Katar. Da war der Frust groß, da platzte ein Traum für Lukebakio.  

Hertha BSC: Wechsel-Theater um Dodi Lukebakio 

Harte Ansagen gab es von Herthas Trainer Schwarz genug. In Frankfurt wurde Lukebakio zur Pause ausgewechselt.
Harte Ansagen gab es von Herthas Trainer Schwarz genug. In Frankfurt wurde Lukebakio zur Pause ausgewechselt. imago images/Contrast

Nach der WM und zum Re-Start der Bundesliga fehlte Lukebakio beim 1:3 in Bochum gelbgesperrt. Doch beim 0:5-Debakel gegen Wolfsburg und beim 0:2-Derby gegen den 1. FC Union machte Lukebakio keinen einzigen Stich. Die Gegner haben sich auf den Flügelflitzer eingestellt, greifen ihn zu zweit oder zu dritt an. Vergeht ihm deswegen die Lust? Kann eigentlich nicht sein. 

Dann kam der Transfer-Endspurt vergangenen Dienstag. Erst meldete sich die PSV Eindhoven, dann der FC Sevilla und als Krönung sogar noch der Topklub Paris Saint-Germain. Alle wollten Dodi. Hertha überlegte, könnte die kolportierten zwölf Millionen Euro gut gebrauchen, lehnte aber alle Angebote ab.

Hat dieses Wechseltheater den Belgier wieder total aus der Bahn geworfen? Schwarz verrät es nicht, erklärte nach dem Theater am Deadline-Day: „Es ist normal, dass sich ein Spieler damit beschäftigt. Ich habe mit Dodi gesprochen und klar gemacht, dass wir bessere Leistungen von ihm brauchen - auch von ihm.“

Hertha BSC: Lukebakio bekommt Denkzettel

Doch die Reaktion in Frankfurt blieb aus. Schlimmer, Lukebakio spielte sogar noch schlechter. Schwarz holte nicht die kurze Leine heraus, sondern zog direkt zur Halbzeit die Reißleine, wechselte Lukebakio aus.

Reicht der Denkzettel? Das werden Herthas Fans am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Gladbach sehen. Wenn Dodi nicht rennt, ist der Klassenerhalt schon jetzt verpennt ...

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