Hertha BSC: Was wird aus Sami Khedira?
Trainer Pal Dardai weiß um den Stellenwert des Mittelfeldregisseurs. Dennoch stehen die Zeichen auf Abschied.

Diese Verpflichtung hat sich gelohnt! Als Hertha BSC drohte, in tausend blau-weiße Stücke zu zerbrechen, half Sami Khedira nach seinem Winterwechsel entscheidend mit, den Absturz zu verhindern. Trainer Pal Dardai weiß um den Stellenwert des Rio-Weltmeisters. Dennoch stehen die Zeichen eher auf Abschied.
Weltmeister. Deutscher, spanischer und italienischer Meister. Champions-League-Sieger. Und jetzt: Abstiegsangst-Besieger. Keine Frage, Khedira identifizierte sich voll mit den Blau-Weißen und fieberte bis zuletzt als Einpeitscher auf der Tribüne mit.
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Sami Khediras Körper streikt
Sportlich sind seine Zahlen allerdings überschaubar. Für Hertha stand der Schwabe nur 318 Minuten auf dem Platz. Immerhin zwei Torvorlagen steuerte er in acht von 14 möglichen Spielen bei. Zu mehr hat es nicht gereicht, weil sein Körper nach fast einjähriger Spielpause immer wieder streikte.
Für Dardai hatte Khedira dennoch entscheidenden Anteil am Klassenerhalt. „Sami war mein verlängerter Arm in der Kabine“, erklärt er und lobt Sportdirektor Arne Friedrich, der seinen ehemaligen DFB-Kollegen nach Berlin lockte: „Das war eine gute Entscheidung.“
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Fredi Bobic wird entscheiden
Dank seiner Aura und seiner glanzvollen Karriere hatte das Wort des 34 Jahren alten Mittelfeldregisseur enormes Gewicht. Dardai: „Was in der Kabine zu regeln war, wie er es gemacht hat, das war Weltklasse. Sami war eine große Hilfe und ist ein großer Sportler.“
Khedira hielt auch Wort, verkündete er doch bei seiner Präsentation Anfang Februar: „Ich werde auf jeden Fall meine ganze Energie, mein ganzes Wissen sowie mein ganzes sportliches Repertoire einfließen lassen, um die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten.“
Dennoch droht sein Engagement nur ein Intermezzo zu bleiben. Nach vier Monaten in Berlin läuft Khediras Vertrag aus. Das Spiel bei der TSG Hoffenheim (Sonnabend, 15.30 Uhr) könnte bereits sein Abschiedsspiel sein.
Zwar hat diese nervenaufreibende Saison bewiesen, dass Hertha die richtige Mischung aus Jung und Alt im Kader braucht. Ob dabei ein Platz für den verletzungsanfälligen Khedira bleibt, muss Fredi Bobic als neuer Manager ab dem 1. Juni entscheiden.