Hertha-Manager Fredi Bobic (51) wirkte zuletzt genervt und redete sich selbst ins Aus. 
Hertha-Manager Fredi Bobic (51) wirkte zuletzt genervt und redete sich selbst ins Aus.  Metodi Popow/imago

Am Ende ging es schnell. Richtig schnell. Dabei zeigt der Rauswurf von Hertha-Manager Fredi Bobic nur drei Stunden nach der 0:2-Derbypleite gegen den 1. FC Union: Bobics Aus war bereits vor dem Stadtduell so gut wie besiegelt – aus mehreren Gründen.

Da war zum einen das Millionen-Missverständnis zwischen dem bestens bezahlten Bobic und Hertha BSC, das bereits unter Ex-Präsident Werner Gegenbauer und mit Investor Lars Windhorst begann. Der langjährige Klub-Patron lockte den Manager mit falschen Versprechungen nach Berlin. Statt finanziell aus dem Vollem schöpfen zu können, bemerkte Bobic nach einem Blick in die Hertha-Bücher schnell, dass er zum Sparen und Sanieren verdammt war.

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Fredi Bobic provoziert seinen Hertha-Rauswurf

Hertha-Manager Fredi Bobic attackierte zuletzt öffentlich die Klub-Spitze, provozierte so seinen Rauswurf.
Metodi Popow/imago
Hertha-Manager Fredi Bobic attackierte zuletzt öffentlich die Klub-Spitze, provozierte so seinen Rauswurf.

Hinzu kam Bobics Hang zur One-Man-Show, was intern zunächst als arrogant, dann, nach seinem Krach mit Gegenbauer-Nachfolger Kay Bernstein und seinen jüngsten Spitzen gegen den gesamten Verein, schlichtweg als Affront wahrgenommen wurde. Während Bobic mit dem DFB flirtete, stichelte er gegen seinen Arbeitgeber und provozierte so seinen Rauswurf.  

Hertha BSC: Bobic-Kader nicht bundesligatauglich

Das Fass zum Überlaufen brachte die sportliche Talfahrt. Herthas Kader präsentiert sich nach eineinhalb Bobic-Jahren als nicht bundesligatauglich.

Dass der Abstieg näher scheint als in den drei Krisenjahren zuvor ist zwar angesichts der verbrannten Windhorst-Millionen wenig verwunderlich. Gleichzeitig ist die Transferbilanz des Nachfolgers von Michael Preetz mehr als dürftig. Teure Flops stehen für Bobics Einkaufspolitik genauso wie ablösefeie Spieler, die zwar günstig waren, aber eben auch nicht gut genug für die Bundesliga. 

Bobic-Rauswurf kostet Hertha BSC Millionen

So sehr, dass Hertha trotz einer kämpferischen Leistung und bewiesener Moral im Derby nicht mal in der Lage war, einen schwachen 1. FC Union auch nur in Bedrängnis zu bringen. Hertha steht mal wieder vor einem Scherbenhaufen, der kaum zusammenkehrbar erscheint.

Dass die klamme Hertha-Kasse nun durch Bobic selbst (Vertrag bis 2024, rund vier Millionen Euro Jahresgehalt) sowie die Armada an Angestellten, die von Bobic trotz des Sparkurses mit teils fürstlichen Gehältern nach Berlin gelockt wurden, belastet wird, passt zum Millionen-Missverständnis wie die Faust auf das blau-weiße Auge. 

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