Wie geht’s den Abgängen?
Hertha BSC und die Ex-Stürmer: Ngankam top, Piatek auch in Türkei ein Flop
Im Sommer verließen 17 Profis Hertha BSC. Zeit für eine kleine Bilanz, bei der zwei Angreifer herausstechen.

Der Kehraus bei Hertha BSC ist nach dem Abstieg in die Zweite Liga beendet. 17 Profis gingen im Sommer, aber wie ist es ihnen bisher ergangen? Bei der kleinen Zwischenbilanz stechen zwei Spieler hervor, zwei ehemalige Stürmer. Das blau-weiße Eigengewächs Jessic Ngankam ist auch bei Eintracht Frankfurt top. Und das 24-Millionen-Missverständniss Krzysztof Piatek bleibt auch in der Türkei ein Flop.
Jessic Ngankam (23)
Hertha Trainer Pal Dardai und Sportdirektor Benjamin Weber wollte den jungen Stürmer unbedingt halten. Kein Wunder, der bullige Angreifer ist einfach gut. Doch Ngankam wollte weiter Bundesliga spielen und wechselte für 4 Millionen Euro Ablöse zu Eintracht Frankfurt. Dort bestätigt er seine Topform seit Wochen. Sechs Spiele, drei Tore und eines vorbereitet. Zwei Treffer im Pokal beim 7:0 bei Lok Leipzig. Im Quali-Rückspiel in der Conference-League gegen Levski Sofia (2:0) wurde er zum Held. Ein Tor geschossen und eines vorbereitet. Bemerkenswert dabei: Ngankam wurde bisher nur als Joker eingewechselt. Das kann sich bald ändern: Nach dem Abgang von Randal Kolo Muani zu Paris Saint Germain winkt bald die Startelf und sein erstes Bundesliga-Tor für Frankfurt.
Krzysztof Piatek (28)

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Der Pole, im Januar 2020 von Temporär-Trainer Jürgen Klinsmann für 24 Millionen Euro vom AC Mailand geholt, ausgestattet mit einem üppigen 5-Millionen-Jahresgehalt, geht in Herthas Geschichte als der größte Fehleinkauf ein. Zwei Jahre wenig Leistung, sprich nur 13 Tore, dann zweimal nach Italien verliehen, auch dort konnte er nie überzeugen. Jetzt wurde er quasi an den türkischen Erstligisten Basaksehir aus Istanbul verschenkt, damit die Blau-Weißen ihn von der Gehaltsliste bekommen. Und was macht er da? In drei Liga-Spielen kein Tor! Basaksehir ist momentan mit null Punkten Tabellenvorletzter. Der Mann scheint die Seuche anzuziehen …
Wilfried Kanga (25)
Der Franzosen-Ivorer, von Ex-Manager Fredi Bobic im Sommer 2022 für Millionen Euro von Young Boys Bern geholt, versagte komplett bei Hertha, zwei Törchen. Trainer Pal Dardai sagte nur: „Ich arbeite nicht mit faulen Spielern.“ Kanga wurde erst in die U23 degradiert und war Wechselkandidat. Er wurde an den belgischen Erstligisten Standard Lüttich ausgeliehen. Immerhin Kanga machte dort bisher vier Spieler, traf einmal und bereite ein Tor vor. Vielleicht geht die Rechnung auf und der Stürmer kann sich in Belgien für einen Verkauf im nächsten Sommer empfehlen.
Stevan Jovetic (33)
Der Vertrag des Montenegriners wurde nicht verlängert. Lange suchte der Stürmer eigenständig einen neuen Klub. Jetzt hat Jovetic ihn vor vier Tagen gefunden und heuerte bei Olympiakos Piräus aus Griechenland an. Wegen der Länderspielpause hat er dort noch nicht gespielt.
Lucas Tousart (26)

Der Franzose war in der Abstiegssaison Herthas bester Spieler, trotzdem musste der 25-Millionen-Rekordeinkauf wegen seines hohen Gehalts gehen. Für 3,5 Millionen wurde der Mittelfeldspieler zum Lokalrivalen 1. FC Union abgegeben. Doch dort verletzte er sich in der Saisonvorbereitung am Oberschenkel. Noch kein Spiel. Tousart hofft auf sein eisernes Debüt nach der Länderspielpause.
Marco Richter (25)
Auch um ihn kämpfte Hertha bis zum Schluss. Trainer Dardai gab ihm sogar als besonderen Anreiz die Kapitänsbinde. Half nichts. Für 3 Millionen ging der Mittelfeldspieler zu Mainz 05. Dort machte er bisher zwei Spiele als Joker.
Dodi Lukebakio (25)
Der Belgier brachte die meiste Kohle mit 10 plus 2 Millionen Euro Nachzahlung vom FC Sevilla. Der Wechsel ging eine Woche vor Transferschluss über die Bühne. Bisher saß er bei einem Spiel 90 Minuten auf der Bank (1:2 gegen Girona), das Auswärtsspiel bei Atletico Madrid fiel vergangenen Sonntag wegen Unwetter in der spanischen Hauptstadt aus.
Suat Serdar (26)
Dardai hätte auch den Deutsch-Türken am liebsten behalten, doch der Mittelfeldspieler wollte weiter erstklassig spielen. Serdar wurde an Hellas Verona mit Kaufoption ausgeliehen. Dort machte er bisher zwei Spiele als Joker.
Tolga Cigerci (31)
Der Mittelfeldspieler war eigentlich fest eingeplant. Er war erst im Januar von Ankaragücü gekommen. Doch Cigerci wollte nicht, kehrte nach einem halben Jahr zu dem Klub aus der türkischen Hauptstadt zurück. Dort wurde er sofort wieder Kapitän und Stammspieler.
Djanga Boetius (29)
Der Holländer kam im Sommer 2022, aber er löste seinen Vertrag freiwillig wieder auf. Mittelfeldspieler Boetius sucht noch immer einen neuen Klub.
Kevin Prince Boateng (36)
Vor zwei Jahren als Leitwolf geholt. Der Mittelfeldspieler beendete seine Karriere und hat eine neue Sportart als Hobby gefunden: Golf.
Marvin Plattenhardt (31)
Neun Jahre spielte der Linksverteidiger für Hertha. Sein Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Auch Plattenhardt ist auf Jobsuche und hält sich gerade bei Oberligist RSV Eintracht Stahnsdorf fit.
Maxi Mittelstädt (26)
Auch der zweite Linksverteidiger verließ Hertha BSC. Sein Vertrag hatte eine Ausstiegsklausel über 500.000 Euro. Der VfB Stuttgart schnappte sich Mittelstädt. Doch Maxi hatte erst mal Pech im Schwabenländle. Innenbandverletzung in der Saisonvorbereitung. Jetzt kämpft er sich zurück in die Mannschaft, zweimal wurde er bisher eingewechselt.
Julian Eitschberger (19)
Der junge Rechtsverteidiger war der letzte Abgang vor Transferschluss. Er wurde an den Halleschen FC ausgeliehen. Bisher noch kein Spiel beim Drittligisten.
Filip Uremovic (26)
Der kroatische Innenverteidiger, auch letztes Jahr verpflichtet, löste kurz vor Transferschluss seinen Vertrag auf und unterschrieb beim kroatischen Erstligisten Hajduk Split. Bisher noch kein Spiel.
Oliver Christensen (24)

Der dänische Torwart, der im Sommer 2021 von Odense BK kam, wollte eigentlich gar nicht weg. Doch er brachte 6 Millionen Euro Ablöse in die Kasse. Der AC Florenz wollte den jungen Keeper unbedingt. Christensen machte für den Klub aus der Toskana zwei Liga-Spiele und duelliert sich gerade mit Konkurrent Pietro Terracciano (33), der bisher Stammkeeper beim AC Florenz war.
Alexander Schwolow (31)
Der Keeper kam 2020 vom SC Freiburg für 7 Millionen Euro Ablöse. Doch Topleistungen brachte er bei Hertha nie. Vergangene Saison wurde er an Schalke ausgeliehen, die wollten ihn aber auch nicht kaufen. Schwolow stieg quasi mit Hertha und Schalke doppelt ab. Für den 1. FC Union kein Grund zu zögern. Ablösefrei wechselte Schwolow zu den Köpenickern und ist dort Ersatzkeeper.