Herthas Profis nach dem Abpfiff des 1:1-Heimspiels gegen Bochum. Abstieg besiegelt. Viele Spieler werden in der nächsten Saison nicht mehr das blau-weiße Trikot tragen.
Herthas Profis nach dem Abpfiff des 1:1-Heimspiels gegen Bochum. Abstieg besiegelt. Viele Spieler werden in der nächsten Saison nicht mehr das blau-weiße Trikot tragen. Engler/imago images/nordphoto

Jetzt ist es passiert. Nach vier Katastrophensaisons schlafwandelt Hertha BSC in die Zweite Liga. Tschüss, Bundesliga! Und das könnte für lange Zeit so sein. Deswegen an alle Blau-Weißen diese Warnung: Träumt bloß nicht vom sofortigen Wiederaufstieg!

Lesen Sie auch: Fans von Hertha BSC: „Wir sind so, wie wir sind – das Berliner Sorgenkind“ >>

Es wäre genauso fatal wie das Geschwätz des ehemaligen Skandal-Investors Lars Windhorst vom Big City Club. Der Druck auf die neue Mannschaft in der Zweiten Liga wäre viel zu groß und auch ungerecht. Ja, Hertha hat es 2011 und 2013 geschafft, nach dem Abstieg nur ein Jahr später ins Oberhaus zurückzukehren. Damals konnte man das noch als Betriebsunfall verbuchen. 

Lesen Sie auch: Das Rezept zum Sonntag: Köstlich frischer Erdbeerkuchen – so hübsch, so lecker so leicht gemacht! >>

Radikalkur im Team, viele teure Profis werden verkauft

Doch die Zeiten haben sich dramatisch geändert. Der Traditionsverein ist ein Sanierungsfall, die finanzielle Schieflage ist bedrohlich und wird durch den Abstieg noch schlimmer. Weniger TV-Einnahmen, weniger Werbeeinnahmen. Sportdirektor Benjamin Weber und Geschäftsführer Tom Herrich müssen eine Radikalkur unternehmen – besonders bei der Mannschaft.

In ein paar Wochen sind viele gutverdienende Profis, die keine bundesligataugliche Leistung abriefen, nur noch Geschichte. Trainer Pal Dardai wird in der Zweiten Liga mit vielen jungen, unerfahrenen Spielern antreten. Dieses Absteigerteam kann und braucht auch nicht mehr zusammengehalten zu werden, wie noch bei den Abstürzen 2010 und 2012. Die Zweite Liga wird körperlich hart. Die Jungprofis werden Fehler machen. Sie brauchen Zeit, und alle sollten Geduld haben, damit wirklich etwas mit Substanz heranwächst. 

Herthas größtes Kapital sind die Fans

Hertha BSC hat ein großes Pfund für eine wirklich bessere Zukunft. Es sind die Fans, vorbildlich haben sie in dieser Saison zu ihrem Verein gehalten und die Mannschaft immer wieder unterstützt. 70.692 Zuschauer im Olympiastadion beim 1:1 gegen Bochum, in einem Spiel, bei dem schon vorher eigentlich alles verloren war. Jeder einzelne Anhänger wollte der Bundesliga zeigen: Ich bin da, wir sind da! Sie haben sich würdig aus dem Oberhaus verabschiedet. Doch die Rückkehr wird noch härter als der Abstieg ...   

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>