Die völlig neue T-Frage bei Hertha BSC

Hertha BSC: Schwolow zum 1. FC Union, Gersbeck raus! Ernst und Christensen liefern sich das heißeste Torwartduell der Zweiten Liga

Eigentlich war alles anders bei Hertha BSC im Tor geplant. Gersbeck sollte die neue Nummer 1 werden, doch er hat sich selbst weggeboxt. Jetzt tobt ein neuer Zweikampf.

Teilen
Herthas Torhüter: Tjark Ernst gilt als Keeper der Zukunft, Marius Gersbeck ist nach Schlägerei suspendiert, Oliver Christensen ist Verkaufskandidat und Alexander Schwolow wechselte zum 1. FC Union (v.l.n.r.).  
Herthas Torhüter: Tjark Ernst gilt als Keeper der Zukunft, Marius Gersbeck ist nach Schlägerei suspendiert, Oliver Christensen ist Verkaufskandidat und Alexander Schwolow wechselte zum 1. FC Union (v.l.n.r.). Popow/imago images

Der Nächste ist von der Gehaltsliste bei Hertha BSC runter. Der Torhüter Alexander Schwolow (31) löst seinen Vertrag (lief noch bis 2025) auf und geht als Ersatztorwart zum Lokalrivalen 1. FC Union. Hertha spart rund 1,5 Millionen Euro Gehalt und die Köpenicker landen das nächste blau-weiße Schnäppchen nach Lucas Tousart. Diesmal sogar zum Nulltarif.

Schwolow wechselt die Seiten

Herthas Keeper Alexander Schwolow präsentierte sich Mittwoch im neuen Union-Dress.
Herthas Keeper Alexander Schwolow präsentierte sich Mittwoch im neuen Union-Dress.1. FC Union

Aber was passiert jetzt bei Hertha im Kasten? Eigentlich war der zurückgekehrte Marius Gersbeck (28) als neue Nummer 1 geplant. Doch er hat sich durch seine Schlägerei im Trainingslager in Österreich selbst disqualifiziert. Suspendierung läuft, fristlose Kündigung ist noch möglich. Wer wird denn nun der blau-weiße Stammkeeper? Tjark Ernst (20) und Oliver Christensen (24) liefern sich das heißeste Torwartduell der Zweiten Liga.

Noch ist nicht klar, wer Sonnabend (20.30 Uhr) beim Saisonauftakt in Düsseldorf im Hertha-Tor steht. In den Testspielen der Vorbereitung wechselten sich die beiden Keeper ab. Eine echte Tendenz ist nicht wirklich zu erkennen. Was für Christensen spricht: er kassierte kein Gegentor. Ernst dagegen vier.    

Torwart Christensen machte freiwillig Platz für Ernst

Herthas Oliver Christensen gratulierte Tjark Ernst nach dessen Bundesliga-Debüt in Wolfsburg. 
Herthas Oliver Christensen gratulierte Tjark Ernst nach dessen Bundesliga-Debüt in Wolfsburg. imago images/Eibner

Ernst und Christensen, ein wirklich kurioser Zweikampf. Am Saisonende beim 2:1-Sieg in Wolfsburg durfte der Sohn von Ex-Keeper Thomas Ernst zum ersten Mal ins Profi-Tor, weil er geduldig als zweiter Mann die ganze Saison auf der Bank saß. Der dänische Stammkeeper räumte freiwillig das Tor, weil er ein Teamplayer ist. In den 90 Minuten zeigte Ernst aber, was in ihm steckt. Der 1,93-Meter-Mann war nervenstark und parierte die Wolfsburger Schüsse im Minutentakt. 

Gersbeck hat sich durch seine Prügelei alles versaut

Eigentlich kann der Torwart Marius Gersbeck nach dem Prügelskandal sofort wieder gehen.
Eigentlich kann der Torwart Marius Gersbeck nach dem Prügelskandal sofort wieder gehen.Popow/imago iamges

Seitdem gilt er als ernsthafte (das kleine Wortspiel muss sein) Alternative im Hertha-Kasten. Ja, vor sechs Wochen war bei Hertha noch alles anders geplant für das Hertha-Tor. Publikumsliebling Marius Gersbeck kam vom KSC zurück und sollte den Kasten hüten. Doch mit seiner indiskutablen Prügeleinlage im Trainingscamp, als er einen 22-jährigen Österreicher krankenhausreif schlug, hat sich Gersbeck alles versaut. Er sollte Christensen beerben, der noch für vier bis fünf Millionen Euro Ablöse verkauft werden sollte. 

Der Däne liebäugelt auch mit einem Transfer auf die Insel, doch jetzt sagt er wiederum: „Ich habe nie gesagt, dass ich wegwill. Ich habe mit Hertha Erste Liga gespielt, also kann ich mit Hertha auch Zweite Liga spielen. Ich bin hier im Moment ganz zufrieden. Aber klar ist im Fußball auch: Es gibt keine Garantie, dass ich am 1. September noch hier bin.“

Und das ist weiterhin der Punkt. Soll Hertha mit Christensen den Saisonstart als Stammkeeper machen, obwohl er vielleicht in fünf Wochen weg ist? Trainer Pal Dardai mischt sich gewöhnlich nicht in die T-Frage ein. Das letzte Urteil gibt der Torwarttrainer Andreas Menger.

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>