Hertha BSC profitiert vom VAR-Wahnsinn! Trainer Sandor Schwarz gibt zu: „Das war kein Handelfmeter!“
Hertha BSC bekam beim 1:1 gegen Mainz einen Strafstoß zugesprochen, weil der Videokeller dazwischenfunkte. Es war eine glatte Fehlentscheidung.

Der Videokeller in Köln hat mal wieder zugeschlagen. Das Dauerthema der Bundesliga geht in die nächste Runde der Absurdität. Ein Handelfer, der keine war. Diesmal war Hertha BSC beim 1:1 gegen Mainz 05 der Nutznießer des kuriosen Eingriffs durch den Videoassistenten Sören Storcks. Einen Tag danach gibt sogar Herthas Trainer Sandro Schwarz zu: „Das war kein Elfmeter. Das muss man ehrlich so sagen.“
Schwarz hatte sich am Sonnabend nach dem Abpfiff noch vorsichtig ausgedrückt: „Ich habe noch keine Fernsehbilder von der Szene gesehen, kann das jetzt nicht beurteilen. Direkt beim Spiel habe nichts erkannt.“ Die Situation in der 14. Minute, die ein allgemeines Kopfschütteln hervorrief, ging von einer Flanke des Herthaners Lucas Tousart aus.
Der Mainzer Leandro Barreiro wollte artistisch mit hohem Bein den Ball stoppen. Dabei schwang er seinen Arm vom Körper weg. Das Leder touchierte leicht den Ärmel, mehr nicht. Es gab keine Richtungsänderung der Kugel, sodass Stürmer Jessic Ngankam zum Torschuss kam.
Nicht mal Schiedsrichter Benjamin Cortus hatte eine Unregelmäßigkeit gesehen. Doch dann gab es den Funkspruch aus Köln, Cortus hörte sich den Einwand seines Video-Kollege an, schaute selbst noch mal die Bilder an und gab tatsächlich einen Handelfmeter. Ngankam verwandelte zum 1:0. Die Mainzer tobten, allen voran Unglücksrabe Barreiro: „Jeder, der Fußball gespielt hat, sieht, dass das absoluter Schwachsinn ist.“ Und 0:5-Trainer Bo Svensson sagte nur: „Kann mir jemand bitte die Regeln erklären?“
Schiri Cortus verteidigt noch Elfer-Entscheidung

Schiri Cortus versuchte es mit einer zweifelhaften Ausführung: „Es gab einen schwerwiegenden übersehenen Vorfall. Weder ich noch meine Assistenten haben diese Berührung wahrgenommen. Der Videoassistent kann es bildlich nachweisen.“ Wenig überzeugend ist dieses Argument.
Sandro Schwarz kam nach Sichtung der Szene am Sonntagmorgen dann zum eindeutigen Statement und erweist sich als Ehrenmann: „Das war kein Elfmeter. Da haben wir Glück gehabt, dass der Schiedsrichter so entschieden hat mit allen Beteiligten. Wenn ich auf der anderen Seite gestanden hätte, hätte ich ähnlich reagiert.“
Ein echter Glückselfer, doch Schwarz sagt auch: „Wir hatten in dieser Saison auch schon Pech mit dem VAR. Ich denke nur Leverkusen, als wir keinen Handelfer bekommen haben.“ Ja, beim 2:2 im September 2022 war es eindeutig, als Bayer-Spieler Odilon Kossounou den Schuss von Djanga Boetius mit der Hand abblockte. Damals gab sogar der DFB nachträglich zu, dass es eine Fehlentscheidung war.
Der VAR, seit fünfeinhalb Jahren im Einsatz, statt Klarheit brachte er mehr Verwirrung. Der DFB sollte spätestens nach dieser Saison noch mal genau diskutieren, wann ein Eingreifen überhaupt sinnvoll ist, wenn sogar schon der Trainer des Nutznießer-Vereins nach einer fragwürdigen Entscheidung sagt: „Das war kein Elfer!“
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