Nur nicht die Nerven verlieren

Hertha BSC: Piatek wieder da! Er wird der schwierigste Verkaufspoker für Sportdirektor Weber

Seit Sonnabend ist Leihstürmer Krzysztof Piatek wieder bei Hertha BSC. Er ist gekommen, um zu gehen. Doch wer will ihn?

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Krzysztof Piatek trainiert wieder bei Hertha BSC. Der Stürmer ist Verkaufskandidat Nummer eins, doch bisher ist keine Bewegung beim Poker in Sicht.
Krzysztof Piatek trainiert wieder bei Hertha BSC. Der Stürmer ist Verkaufskandidat Nummer eins, doch bisher ist keine Bewegung beim Poker in Sicht.Metodi Popow/Imago

Er selbst kann nichts dafür. Stürmer Krzysztof Piatek (28) ist der Spieler, der für Herthas Größenwahn zu Jürgen Klinsmanns Zeiten steht. 24 Millionen Euro kostete der polnische Nationalstürmer, als er im Januar 2020 vom AC Mailand kam. Dazu ein horrendes Jahresgehalt von rund 5 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen nur 58 Spiele und 13 Tore. Zweimal wurde er in seine Wunschheimat Italien ausgeliehen. Jetzt ist das Piatek-Problem wieder da!

Sonnabend, an seinem 28. Geburtstag, kam der Pole nach seinem Mallorca-Urlaub wieder pünktlich zum Dienstantritt zurück. Erst mal Leistungsdiagnostik in der Kabine. In den nächsten Tagen wird er wieder mit der Mannschaft trainieren. Wie auch schon vergangenen Sommer, bis er dann auf den letzten Drücker an US Salernitana ausgeliehen wurde, um wenigstens sein Gehalt einzusparen.

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Piatek gehört genau wie Dodi Lukebakio (25), Lucas Tousart (26) und Suat Serdar (26) zu den großen Verkaufskandidaten. Hertha kann sich die Spieler in der Zweiten Liga nicht mehr leisten und muss zusätzlich Finanz-Löcher stopfen. Während aber die anderen drei Spieler wohl leicht zu verkaufen sind, stellt sich bei Piatek seit über zwei Jahren das Problem, ihn loszuwerden.

Weber: „Ich kann verstehen, dass die Fans ungeduldig werden, aber …“

Sportdirektor Benjamin Weber hat ein schweres Erbe übernommen. Er muss Herthas teure Stars verkaufen.
Sportdirektor Benjamin Weber hat ein schweres Erbe übernommen. Er muss Herthas teure Stars verkaufen.imago images/Contrast

„Ich kann verstehen, dass die Fans ungeduldig werden, aber der Transfermarkt läuft nur schleppend an. Wir können die Spieler nicht mal schnell verkaufen. Der Preis muss auch stimmen. Das ist eine Zeitfrage“, erklärt Herthas Sportdirektor Benjamin Weber (43), der seine erste Transferperiode als Hauptverantwortlicher erlebt.  

Das Problem bleibt auf dem Trainingsplatz. Der wird nämlich immer voller. Coach Pal Dardai könnte in den nächsten Wochen bis zu 40 Profis betreuen. Der Verein hat sich dafür entschieden keine zweite Trainingsgruppe zu bilden, damit Dardai sich voll auf die Spieler konzentrieren kann, mit denen er für die Zweite Liga plant. Der Grund ist klar: Das Label „aussortierter Profi“ versaut den Preis. Weber lobt deswegen auch Dardai:„Pal moderiert das sehr gut im Training. Das ist auch für ihn nicht einfach.“

Piatek: Genua? Verona? Egal, Hauptsache Italien

Ja, auch Piatek, der noch einen Vertrag bis 2025 hat, trainiert wieder mit, weil noch kein Käufer gefunden wurde. Salernitana hat die Kaufoption nicht wahrgenommen, genauso wie der AC Florenz, an den der Pole im Sommer 2022 für ein halbes Jahr ausgeliehen wurde. Eine Variante bleibt bestehen: Hertha-Investor 777 Partners könnte einen Wechsel zum Serie-A-Aufsteiger CFC Genua einfädeln, weil die US-Finanzfirma auch am Klub aus der italienischen Hafenstadt beteiligt ist.

Zuletzt soll auch Hellas Verona Interesse an Piatek bekundet haben. Sein Marktwert ist auf 7 Millionen Euro geschrumpft. Hertha wäre schon froh, wenn 5 Millionen fließen, denn das enorme Gehalt des Angreifers erdrückt den Etat der Blau-Weißen. Piatek wird für Weber der schwierigste Poker des Sommers, bis der vorbei ist, trainiert der Stürmer wieder mit.

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