Fit machen für den Verkauf

Hertha BSC: Nix Trainingslager! Lukebakio, Tousart und Piatek bleiben zu Hause

Am Mittwoch geht Hertha BSC ins Trainingscamp nach Österreich, doch die teuren Verkaufskandidaten bleiben zum Lauftraining in Berlin.

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Herthas Mittelfeldspieler Lucas Tousart wird nicht mit ins Trainingslager fahren, sondern sich in Berlin fit halten – für einen neuen Verein.
Herthas Mittelfeldspieler Lucas Tousart wird nicht mit ins Trainingslager fahren, sondern sich in Berlin fit halten – für einen neuen Verein.imago images/Popow

Nur noch vier Tage, dann hebt Hertha BSC zum Trainingslager im österreichischen Zell am See ab. Es werden nicht mehr alle Profis mitreisen. Die dringenden Verkaufskandidaten wie Dodi Lukebakio, Lucas Tousart, Suat Serdar, Krzysztof Piatek und andere könnten bis zum Abflug am Mittwoch schon bei einem anderen Klub sein.

Cheftrainer Pal Dardai reduziert den Kader, um die Spieler, mit denen er plant, bestmöglich auf den Saisonstart in der Zweiten Liga am 28. Juli in Düsseldorf vorzubereiten. Die Profis, die jetzt bei den Testspielen gegen den BFC Dynamo und Young Boys Bern dabei sind, werden auch mit ins Trainingslager fahren. „Das ist der Kern, den ich auch mit nach Österreich mitnehme. Vielleicht kommen noch ein, zwei dazu. Das sind dann 26 Feldspieler und vier Torhüter.“

Dardai: „26 Feldspieler fahren mit“

Und die teuren Stars, die verkauft werden müssen? Sie werden auf dem Hertha-Gelände unter Anleitung eines weiteren Trainers schuften müssen. „Da bleiben einige zu Hause, um Laufeinheiten zu absolvieren. Es gibt auch Arbeit mit dem Ball“, sagt Dardai. Bei der U23 werden sie nicht mittrainieren. Dardai: „Die Spieler sind alle später zurückgekommen. Ich muss jeden so vorbereiten, ob sie weggehen oder nicht, dass sie fit sind. Das ist meine Aufgabe. Egal wer, von A bis Z.“ Fit machen für den neuen möglichen Verein. Bei wem kann ein Wechsel am schnellsten gehen?

Cigerci, Ngankam und Christensen kurz vor Verkauf

Herthas Tolga Cigerci will zurück in die Türkei zu Ankaragücü.
Herthas Tolga Cigerci will zurück in die Türkei zu Ankaragücü.imago images/nordphoto/Engler

Erster Wechselkandidat ist Tolga Cigerci. Der Deal mit Ankaragücü sollte keine großen Probleme mehr bereiten. Seit einer Woche läuft der Poker um die Ablöse, doch es geht wirklich nur um Kleingeld. 300.000 oder 500.000 Euro Ablöse. Da liegt mit den Türken eine Einigung in der Luft.

Stürmer Jessic Ngankam, den Hertha eigentlich behalten wollte, steht kurz vor der Unterschrift bei Eintracht Frankfurt. Der Poker um die Ablöse (rund 5 Millionen Euro) läuft auch Hochtouren.

Auch bei Torwart Oliver Christensen tut sich etwas. Er soll verkauft werden und der AC Florenz ist am Dänen dran. Eigentlich sollte er Sonnabend gegen Young Boys Bern spielen, doch er blieb in Berlin. Offiziell hieß es, wegen leichter muskulärer Probleme.

Als nächster Profi könnte tatsächlich Suat Serdar folgen. Auch für ihn würde es in die Türkei gehen zu Fenerbahce Istanbul. Noch will der Klub vom Bosporus nur 2,5 Millionen Euro Ablöse zahlen und Hertha will 6 Millionen. Doch Fenerbahce hat gerade durch den Verkauf des Supertalents Arda Güler (18) an Real Madrid 20 Millionen Euro eingenommen. Da müssten dann 5 Millionen Euro für Serdar übrig sein.

Lukebakio soll die meisten Millionen bringen

Hertha kann sich Dodi Lukebakio nicht mehr in der Zweiten Liga leisten. Er wird in den nächsten Wochen verkauft.
Hertha kann sich Dodi Lukebakio nicht mehr in der Zweiten Liga leisten. Er wird in den nächsten Wochen verkauft.imago images/Contrast

Die zweite Phase des Transferfensters hat begonnen. Die europäischen Topklubs kommen immer mehr in Kauflaune. Deswegen könnte in den nächsten Tagen schon einiges mit Dodi Lukebakio passieren. Gleich zwölf Klubs jagen den belgischen Nationalspieler. Noch hat Inter Mailand die Nase vorn, doch auch OSC Lille aus Frankreich ist stark im Rennen. 12 Millionen soll Lukebakio in die leere Vereinskasse einspülen.

Das Gleiche gilt auch für Lucas Tousart. Der italienische Meister SSC Neapel und AS Monaco sind am Franzosen dran. Doch mehr als 10 Millionen Euro Ablöse sind nicht drin.

Sechs Spieler, bei denen es jetzt ganz schnell gehen kann. Aber die anderen Verkaufskandidaten? Sportdirektor Benjamin Weber bittet um Geduld bei den Fans: „Das Transferfenster ist gerade erst geöffnet. Wir haben bis zum 1. September Zeit.“

Größtes Problem ist Piatek

Stürmer Krzysztof Piatek ist wieder da, um zu gehen. Der Pole hat mit seinem Mega-Gehalt keine Zukunft mehr bei Hertha BSC.
Stürmer Krzysztof Piatek ist wieder da, um zu gehen. Der Pole hat mit seinem Mega-Gehalt keine Zukunft mehr bei Hertha BSC.imago images/Koch

Das größte Problem bleibt Mega-Verdiener Krzysztof Piatek. Der polnische Stürmer muss von der Gehaltliste. Doch andere Klubs können ihn nur bezahlen, wenn sie ganz wenig Ablöse für Piatek hinblättern müssen, den Hertha im Januar 2020 für sagenhafte 24 Millionen Euro vom AC Mailand kaufte.

Da sind die anderen Verkaufskandidaten wie die Stürmer Wilfried Kanga, Myziane Maolida und Lukas Wollschläger und Torhüter Alexander Schwolow nur kleine Probleme. Für die es wirklich noch genug Zeit gibt, sie zu lösen.

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