Die Aufholjagd beginnt

Hertha BSC mit Neustart: Schießt gegen Braunschweig alle Sorgen weg!

Der Umbruch im Team ist abgeschlossen. Sonntag (13.30 Uhr) will sich Hertha BSC endlich aus dem Tabellenkeller ballern.

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Vor drei Wochen nach dem 5:0 gegen Fürth konnten Herthas Profis mit den Fans in der Ostkurve richtig feiern. Sonntag muss der nächste Jubel gegen Eintracht Braunschweig folgen.
Vor drei Wochen nach dem 5:0 gegen Fürth konnten Herthas Profis mit den Fans in der Ostkurve richtig feiern. Sonntag muss der nächste Jubel gegen Eintracht Braunschweig folgen.Contrast/imago

Fünf Spiele, nur ein Sieg, Platz 17! Laut den Zahlen hat Hertha BSC einen Fehlstart in der Zweiten Liga hingelegt. Auf den zweiten Blick war es nicht wirklich verwunderlich. Totaler Kaderumbruch nach dem Bundesliga-Abstieg, lange Ungewissheit, welche Spieler bleiben und wer noch kommt. Das ist jetzt vorbei. Das Team steht. Sonntag um 13.30 Uhr ist gegen Eintracht Braunschweig der Neustart angesagt. Auf zur Aufholjagd! Hertha-Profis, schießt endlich die Sorgen der Fans weg!

Vergangenen Donnerstag wurde das neue und endgültige Teamfoto für die Saison 2023/24 gemacht. So ein Termin ist für die Spieler nicht nur ein Hinstellen für die Galerie. Es ist mehr. In diesem Moment verinnerlicht jeder noch mal, dass er ein Teil dieser blau-weißen Mannschaft ist. Teamfoto, Teamspirit!     

Als Anfang Juli das erste und sinnloseste Mannschaftsfoto aller Zeiten gemacht wurde, stand zum Beispiel Neuzugang Fabian Reese neben Filip Uremovic, Wilfried Kanga und Lucas Tousart. Die drei sind längst weg. Es war ein schwieriges Unterfangen für Trainer Pal Dardai, trotzdem eine vernünftige Saisonvorbereitung zu machen. 

Endlich das echte Hertha-Teamfoto

Donnerstag stellten sich Herthas 32 Profis zum Teamfoto für die Saison 23/24 auf.  
Donnerstag stellten sich Herthas 32 Profis zum Teamfoto für die Saison 23/24 auf. City-Press

In seiner typischen Art drückt Dardai es so aus: „Die letzten zwei Monate waren sehr schwer für den Trainerstab, weil man die Laune der Mannschaft halten muss. Manchmal hast du das Gefühl gehabt, dass man ein Animateur ist wie im Robinson Club. Da kommt dann auch jemand und sagt: Fußball, Schwimmen, Training, Volleyball. Das war schon schwer. Deshalb bin ich froh, dass das jetzt vorbei ist. Ich bin zufrieden, dass die Mannschaft jetzt weiß: Wir sind bis Weihnachten oder Sommer ein Team.“

Sportdirektor Weber: „Jetzt ist Schluss mit: Der kommt, der geht“

Auch Sportdirektor Benjamin Weber, der aus dramatisch wenig Geld viel machen muss, ist erleichtert, dass der Schwebezustand, der noch bis vor zwei Wochen da war, vorbei ist: „Wir hatten einen riesigen Umbruch im Kader. Jetzt ist die Gruppe fest zusammen, das ist gut. Jetzt ist Schluss mit: Der kommt, der geht. Wir können jetzt in Ruhe arbeiten und wollen punkten. Es ist ein bisschen wie ein Neustart.“

In den ersten fünf Spielen war alles noch ohne Konstanz. Mal fehlte die Effektivität vor dem Tor, mal wurde in der Abwehr geschlafen und mal wurde zu unorganisiert angegriffen. Aber ein wirklich absolut schlechtes Spiel war nur das 0:3 beim Hamburger SV. Das Gute kam danach: Die Mannschaft zeigte Moral und fegte Fürth mit 5:0 aus dem Olympiastadion. Angesteckt von diesem Torfeuerwerk wollte es das Team so auch in Magdeburg machen. Vier Tore auswärts, prächtig! Aber eben auch vogelwild und sechs Gegentreffer gefressen. Nächste Pleite!

Dardai: „Gegen Braunschweig brauchen wir Geduld“

„Ich habe den Jungs nach dem 4:6 in Magdeburg gesagt, wenn sie eine solche Spielweise wählen, müssen sie sieben Tore schießen, dann ist es kein Problem“, erklärt Dardai und appelliert an seine Spieler, dass es „Regeln gibt“. Die Defensivarbeit des gesamten Teams muss organisierter sein. „Wir haben eine offensive Spielweise gewählt, wir sind auf einem guten Weg. Da wollen wir dranbleiben. Wir werden jetzt nicht bunkern.“ 

Mehr kühlen Kopf, mehr überlegenes und überlegtes Spiel. Das will Dardai. „Das Wichtigste ist nicht, wie schnell wir Tore machen, sondern Geduld. Es kommt mit Braunschweig ein Gegner, der sehr gut steht und sehr gut kontert. Wir brauchen Geduld im Ballbesitz, eine aufmerksame Restverteidigung und zur Not auch mal ein taktisches Foul im Gegenpressing“, so der Coach. 

Der blau-weiße Neustart ist Sonntag. Herthas Profis müssen jetzt zeigen, dass sie ein geschlossenes, cleveres Team sind.