Hertha BSC jubelt: Hurra, das Olympiastadion ist endlich wieder eine blau-weiße Festung!
Erst 4:1 gegen Gladbach, jetzt 2:0 gegen Augsburg. Hertha BSC holt sich dank der Fans die alte Heimstärke zurück.

Dieser Sieg war so wichtig! Hertha BSC kann im Abstiegskampf nach dem 2:0 durch Tore von Marco Richter (61.) und Dodi Lukebakio (70.) gegen den FC Augsburg etwas durchatmen – Sprung auf Platz 14. Und die Erkenntnis vom Sonnabend: Das Olympiastadion ist endlich wieder eine blau-weiße Festung – zweiter Heimsieg nach dem 4:1 gegen Gladbach in Folge. Das gab es zuletzt vor knapp drei Jahren. Mit den Fans im Rücken ist es möglich, dass der Liga-Endspurt doch noch ein Happy End bekommt.
Vor Weihnachten schafften die Hertha-Profis nur ganze zwei Heimsiege (2:1 gegen Schalke und 2:0 gegen Köln). Doch jetzt riecht alles nach einer Erfolgsserie in der Betonschüssel. Das ist auch bitter nötig. Die Spiele zu Hause sind das Fundament für den Klassenerhalt.
Fünf Heimspiele sind es jetzt noch. Gegen Mainz (11. März), Bremen (22. April), Stuttgart (6. Mai) und Bochum (20. Mai) müssen Siege her, gegen Topteam Leipzig (8. April) sollte keiner Punkte erwarten. Aber wer weiß?
Gegen Augsburg (wirklich kein echter Kracher-Gegner) kamen 40.522 bei Schneegestöber, bitterer Kälte und Tabellenkellerstimmung ins Olympiastadion. Die Hertha-Gemeinde hat begriffen, dass es jetzt um alles geht. Dauer-Support, Marathon-Gesänge und nach dem Abpfiff minutenlanges Feiern mit den Spielern in der Ostkurve. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück.
Hertha BSC: Nur 28 Heimsiege in den vergangenen fünf Saisons
In den vergangenen fünf Saisons gab es in 85 Heimspielen nur 28 Siege. 2016/17 war das Olympiastadion das letzte Mal eine wirkliche Festung mit zwölf Heim-Dreiern in der Saison. Kommt diese alte Heimstärke jetzt wieder zurück?
Nach dem Abpfiff ging Trainer Sandro Schwarz auf den Rasen, klatschte Richtung Fans Applaus. Er ist dankbar und findet es einfach klasse, wie die Anhänger dem Team in höchster Not helfen: „Die Atmosphäre tut uns gut, das trägt uns auch. Die Fans unterstützen uns schon die ganze Saison überragend. Der Glaube ist bei den Leuten da. Das spüren wir. Es gibt keine Pfiffe oder Gesänge wie ,Wir wollen euch kämpfen sehen‘.“
Hertha BSC: Die Fans machen den Spielern Beine

Nein, die Fans honorieren, dass diese Truppe wirklich alles gibt, auch wenn nicht alles immer perfekt läuft. „Das ist eine Verantwortung für uns, alles rauszufeuern“, erklärt der Coach. Ja, der zwölfte Mann steht nicht nur wie eine Wand, sondern macht den Jungs Beine. Zufrieden sagt Schwarz: „Die Laufbereitschaft war wieder gut. 114 Kilometern. Wir sind 4 Kilometer mehr gelaufen als Augsburg.“
Und das Selbstvertrauen wächst endlich wieder. Der Sieg gegen Augsburg war erarbeitet. Es war kein schönes Spiel. „Wenn du konzentriert bleibst, besonders in der Defensive, dann reichen manchmal ein paar Chancen, um die Tore zu machen. Diesmal waren es zwei einfache Treffer nach Standardsituationen“, sagt Schwarz.
Doch er mahnt auch: „Wir dürfen uns aber nicht nur über die Heimspiele definieren, wir müssen auch auswärts Spiele für uns entscheiden. Abstiegskampf – und überhaupt Leistungssport – bedeutet, sich immer seriös auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Das ist Leverkusen und da wollen wir auch etwas mitnehmen.“
Hoffentlich klappt es, denn danach kommt der Tabellenachte Mainz in die Festung Olympiastadion.
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