Herthas Trainer Sandro Schwarz muss Siege einfahren. Am besten schon Sonnabend beim Auswärtsspiel in Frankfurt. Jetzt rüttelt er alle noch mal wach.
Herthas Trainer Sandro Schwarz muss Siege einfahren. Am besten schon Sonnabend beim Auswärtsspiel in Frankfurt. Jetzt rüttelt er alle noch mal wach. osnapix/imago

Fünf Tage ist es her. Bei Hertha BSC ist nichts mehr, wie es war. Trainer Sandro Schwarz musste erst die Entlassung vom gescheiterten Manager Fredi Bobic verdauen und dann gab es am Dienstag auch noch Transferfrust, weil er mit Tolga Cigerci nur einen neuen Spieler bekam. Der Coach hat sich wieder gesammelt, er kämpft mit allen Mitteln gegen die Krise (Abstiegsplatz 17) an. Donnerstag hielt er vor dem Spiel am Sonnabend bei Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr) eine Brandrede und verteidigte leidenschaftlich seine Mannschaft.

So hat bei Hertha noch keiner Schwarz erlebt. Es brodelt in ihm, als er auf dem Podium des Pressekonferenzraums sitzt. Es geht um die Frage, ob das Team gut genug für die Bundesliga sei. Er fängt noch ruhig an: „Es ist klar, dass auch der Cheftrainer das eine oder andere an Vorstellungen hat, wie wir eventuell den Kader verändern können.“

Sandro Schwarz: „Das ist jetzt die Gruppe, du kannst nichts mehr ändern“

Trainer Sandro Schwarz hat den Glauben an seine Mannschaft nicht verloren. Jetzt verteidigte er sie leidenschaftlich auf der Pressekonferenz.
Trainer Sandro Schwarz hat den Glauben an seine Mannschaft nicht verloren. Jetzt verteidigte er sie leidenschaftlich auf der Pressekonferenz. City-Press

Ja, er hätte sich noch ein paar Verstärkungen mehr gewünscht. Doch Schwarz ist ein Pragmatiker und sagt: „Jetzt ist der Stand so: Das ist jetzt die Gruppe. Du kannst nichts mehr ändern. Es war die Möglichkeit da. Ab diesem Tag spätestens, und das war auch nach der Sommerperiode so, müssen wir unser Gesicht zeigen.“

Dann geht legt er leidenschaftlich los und gestikuliert immer wilder: „Ich bleibe dabei: Ich habe Riesenrespekt, vor meiner Mannschaft, vor meinem Stuff, wie sie die letzten beiden Trainingstage angegangen sind. Und mir ist auch bewusst als Cheftrainer, dass es cool wäre, wenn wir das Samstag auch auf dem Platz sehen und das ist das Entscheidende, wenn der Schiedsrichter um 15.30 Uhr anpfeift.“

Es ist richtig Druck unterm Kessel, auch Schwarz muss nach drei Auftaktpleiten (1:3 in Bochum, 0:5 gegen Wolfsburg, 0:2 gegen Union) endlich punkten. Sonst könnte es in den nächsten Wochen eng für ihn werden. Er will sich seine Arbeit nicht kaputtreden lassen: „Jetzt hatten wir nach der Vorbereitung eine Woche mit drei beschissenen Ergebnissen. Jetzt muss es für alle klar sein: Das sind unsere Jungs! Unsere Mannschaft, die in den letzten neun Monaten, seit unserem ersten Trainingstag alles rausfeuert. Und sie hat oft genug bewiesen, wie sie auch mit Widerständen umgegangen sind. Gegen Wolfsburg sind wir als Team aber beschissen damit umgegangen. Aber wir alle zusammen, ich auch als Cheftrainer.“

Herthas Coach Schwarz: „Wir sind noch nicht abgestiegen“

Der Coach will retten, was noch zu retten ist. Er will sich nicht vom Pessimismus anstecken lassen. Schwarz sieht den Absturz auf Platz 17 so: „Die Tabellensituation ist jetzt nicht so – auch wenn man es denken könnte: Eigentlich sind wir schon abgestiegen. Nein, wird sind gerade auf einem Abstiegsplatz. Das ist die Realität. Aber die Jungs sind ganz klar in der Lage, Spiele zu gewinnen. Ich finde, dieses Vertrauen den Jungs zu gegenüber sollte sein, das gilt auch im Stadion. Über 3000 Fans fahren nach Frankfurt. Wir sind in der Verantwortung. Ich als Cheftrainer, dass wir dieses Gesicht zeigen, wie wir es in der Hinrunde gezeigt haben. Wir müssen jetzt Vertrauen und Zuversicht reinfeuern – gemeinsam!“ Springt der Funke über? Hertha, Schwarz, die Spieler, alle sind zum Siegen verdammt – bis zum Saisonende. 

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