Hertha BSC hofft auf Retter Tolga Cigerci: „Druck? Kenne ich, ich habe bei Galatasaray und Fenerbahce gespielt“
Herthas Neuzugang Cigerci hat sechseinhalb Jahre in der Türkei gespielt. Da ist immer Hexenkessel und die Spieler stehen unter enormem Druck.

Hertha BSC braucht in der Krise einen Leitwolf, der auch 90 Minuten spielen kann. Wird das jetzt Neuzugang Tolga Cigerci (30)? Am Sonnabend (15.30 Uhr) feiert der Mittelfeldspieler nach über sechs Jahren in der Türkei sein Comeback in der Bundesliga bei der Hammer-Aufgabe in Frankfurt. Cigerci bleibt ganz cool und sagt bei Hertha-TV: „Druck? Kenne ich, ich habe bei Galatasaray und Fenerbahce Istanbul gespielt!“
Von 2013 bis 2016 spielte der Deutsch-Türke schon mal für Hertha BSC. Damals war er Anfang 20 – hoch talentiert, aber nie ganz so präsent im blau-weißen Dress. Nein, der Cigerci heute ist ein anderer. Er sagt: „In den letzten Jahren habe ich Erfahrungen gesammelt. Als Spieler und Mensch entwickelst du dich weiter.“
Wird er der neue Anführer im Team, da Kevin-Prince Boateng (35) nur noch als Joker spielen kann? Cigerci: „Ich habe meinen Charakter entwickelt, sodass ich auch viel Verantwortung übernommen habe. Und das mache ich sehr gerne.“
Herta-Coach Schwarz: „Tolga will immer den Ball“

Die ersten Eindrücke vom neuen Leitwolf sammelte Trainer Sandro Schwarz bei den Trainingseinheiten und sagt: „Tolga hat Persönlichkeit, Mentalität und Coaching auf dem Platz angedeutet. Er ist laufstark und will immer den Ball haben. Er ist voll im Spielrhythmus.“
Herthas Cigerci: „Ich habe meine Familie in Berlin vermisst“
Er hätte auch zu anderen Klubs in der Bundesliga wechseln können. Doch er wollte zurück nach Berlin. „Hier leben meine Freunde und meine Familie. Die habe ich in der Türkei immer vermisst“, sagt er ehrlich. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Tolcay spielt bei Regionalligist VSG Altglienicke.
Bei Hertha muss er zum Retter werden. Für ihn kein Problem, denn er spielte bei Galatasaray und Fenerbahce Istanbul. Und da geht es immer heiß her. Cigerci: „Zwei Traditionsvereine. Das ist nicht einfach, weil da ständig ein Riesendruck ist. Der Druck ist in der Türkei immer enorm hoch. Daher bin ich für die Situation bei Hertha ziemlich gut vorbereitet. Ich hoffe, dass ich es mit guten Leistungen auch zeigen kann.“
Der 1,85-Meter-Mann hatte in vor acht Jahren bei Hertha eine schwere Zeit mit zwei schlimmen Verletzungen (erst Zehenkapselverletzung, dann Fußermüdungsbruch). Da fiel er fast die ganze Saison 2014/15 aus. Hertha BSC hielt trotzdem zu ihm. Das hat der Mann nie vergessen. Jetzt will er Hertha in der Not helfen.
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