Nördlich des Maifeldes (links oben im Bild) könnte Hertha BSC ein eigenes Stadion bauen, wenn sich Innensenatorin Iris Spranger bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU durchsetzt.
Nördlich des Maifeldes (links oben im Bild) könnte Hertha BSC ein eigenes Stadion bauen, wenn sich Innensenatorin Iris Spranger bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU durchsetzt. Koch/imago

Wird das die beste blau-weiße Woche seit Jahren? Der Investorendeal mit 777 Partners ist unter Dach und Fach. 100 Millionen Euro Finanzspritze für den klammen Klub inklusive. Jetzt die nächste gute Nachricht: Die Pläne für ein neues eigenes Stadion könnten am Wochenende Fahrt aufnehmen. Zum ersten Mal überhaupt ist das Hertha-Stadion Thema bei Koalitionsverhandlungen. Am Sonnabend wollen laut RBB die Politiker von CDU und SPD darüber verhandeln, ob ein Bau auf dem Reiter-Areal des Olympiageländes möglich ist. Es bewegt sich tatsächlich etwas.

Hertha BSC plant seit sechs Jahren an einer eigenen Arena, der ursprüngliche Wunsch war eine Fertigstellung im Sommer 2025. Baubeginn hätte spätestens 2022 sein müssen. Das Problem: Der Verein stieß zunächst immer auf Widerstände aus der Politik. Schließlich würde der Senat seinen Hauptmieter des Olympiastadions verlieren. Es gab viele nicht zielführende Vorschläge: Modernisierung des Olympiastadions und etliche Standorte in der Stadt. Hertha pochte auf ein Areal auf dem Olympiagelände. 

SPD-Innensenatorin Spranger macht sich für neues Hertha-BSC-Stadion stark

Vergangenes Jahr im Sommer gab es endlich den ersten konstruktiven Vorschlag von Innensenatorin Iris Spranger (SPD, zuständig für Sport) – das Lindeneck nördlich des Maifeldes wäre denkbar als Baugelände. Einziges Problem: Die Reitanlage müsste weichen. Fassungsvermögen: um die 40.000 Zuschauer.

Innensenatorin Iris Spranger ist eine Befürworterin des Hertha-Stadions. Sie bringt den Vorschlag bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU ein.
Innensenatorin Iris Spranger ist eine Befürworterin des Hertha-Stadions. Sie bringt den Vorschlag bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU ein. Contini/imago

Seitdem ist Bewegung in die Sache gekommen. Es gibt Arbeitsausschüsse mit Hertha-Beteiligung. Nur bisher war sich der rot-grün-rote Senat nicht wirklich einig.

Doch die Parameter in Berlin haben sich nach der Wiederholungswahl geändert. Eine Koalition zwischen CDU und SPD ist denkbar. Am Sonnabend beginnen nun die Verhandlungen, und Innensenatorin Spranger hatte bereits angekündigt, dass sie die Baupläne einbringen wird. Eine Arbeitsgruppe Sport wird darüber diskutieren. Die Chancen auf ein positives Ergebnis sind auf alle Fälle gewachsen.

Hertha BSC kostet der Arena-Bau rund 250 Millionen Euro

Hertha will den Bau der Arena, der rund 250 Millionen Euro kostet, selbst finanzieren. Es ist ein ehrgeiziges Ziel, denn der Klub hat selbst dafür erst mal kein Geld. Da müssten langfristige Baukredite her. Vielleicht beteiligt sich sogar der neue Investor 777 Partners daran. Doch das ist noch Zukunftsmusik, zuerst braucht der Verein eine Baugenehmigung durch den Senat. Sonnabend könnten dafür die Weichen gestellt werden.

Parallel muss die Mannschaft in Hoffenheim antreten und einen Dreier einfahren, um dem Klassenerhalt einen Schritt näher zu kommen. Denn ein neues Stadion in der Zweiten Liga wäre eine echte Gruselvorstellung.

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