Herthas ehemaliger Trainer Jürgen Klinsmann bei der Ankunft in Südkorea. Zur Begrüßung bekam er einen bunten Blumenstrauß.
Herthas ehemaliger Trainer Jürgen Klinsmann bei der Ankunft in Südkorea. Zur Begrüßung bekam er einen bunten Blumenstrauß. AFP/Wallace

Vor drei Jahren flüchtete Trainer Jürgen Klinsmann (58) von einem Tag auf den anderen von Hertha BSC – nach nur drei Monaten Amtszeit. Nun hat der Ex-Bundestrainer wieder einen Job – Nationalcoach von Südkorea. Kürzlich gab er seine Antrittsrede in Asien. Klinsmann wäre nicht Klinsmann, wenn er nicht vollmundig von großen Zielen und Titeln reden würde.

„Ich denke, das Ziel muss es sein, den Asienpokal zu gewinnen. Zu gewinnen. Das ist das Ziel“, sagte der frühere Bundestrainer nach seiner Ankunft am Flughafen Incheon in Südkorea. Das Problem: Südkorea gewann erst zweimal die Asienmeisterschaft, zuletzt vor 63 Jahren! Immerhin schaffte der geteilte Staat 2015 den Einzug ins Finale, aber verlor 1:2 nach Verlängerung gegen Australien.

Klinsmann: „Südkorea kann große Nationen schlagen“

Jürgen Klinsmann wurde bei seiner Ankunft am Flughafen Incheon von südkoreanischen Fans umringt.
Jürgen Klinsmann wurde bei seiner Ankunft am Flughafen Incheon von südkoreanischen Fans umringt. AP/Young-joon

Klinsmann glaubt mal wieder an seine Mission. Nach der DFB-Elf (von 2004 bis 2006), den USA (2011 bis 2016) ist Südkorea sein drittes Nationalteam. „Die Südkoreaner haben bei der WM in Katar bewiesen, dass sie große Nationen schlagen können“, ist er optimistisch wie immer. Beim Wüstenturnier besiegten die Asiaten immerhin den Europameister von 2016 Portugal mit 2:1. Und bei der WM 2018, so Klinsmann, hätte Südkorea zudem den damaligen amtierenden Weltmeister Deutschland besiegt: „Also können sie sehr gut abschneiden, und das ist unser Ziel.“

Große Visionen, das Verkünden von rosigen Zeiten – das alles kennen auch Herthas Fans. Als Klinsmann im November 2019 bei den Blau-Weißen als Trainer antrat, beschrieb er auch eine ganz tolle Zukunft für den Traditionsverein. „Big City Club“, „mittelfristig Topverein im europäischen Fußball“ waren nur einige Schlagwörter. Die Windhorst-Millionen sollten es mit Superstars möglich machen. Es folgten Machtkämpfe, sportlicher Misserfolg und dann im Februar 2020 die abrupte Flucht. Hertha leidet bis heute an den horrenden Ausgaben. Und Klinsmann erlitt einen Imageschaden.

Klinsmanns erstes Spiel gegen Kolumbien

Nächste Chance Südkorea. Von seiner US-Wahlheimat Kalifornien zurück ins Rampenlicht in Asien, ausgestattet mit einem Dreieinhalb-Jahres-Vertrag als Nationalcoach. „Ich bin sehr stolz und privilegiert, diese Gelegenheit zu haben, nach Korea zu kommen, mit der Nationalmannschaft zusammenzuarbeiten und hoffentlich erfolgreich zu sein. Deshalb bin ich hier und freue mich darauf, loszulegen und an die Arbeit zu gehen.“

Sein erstes Spiel wird am 24. März ein Freundschaftsspiel gegen Kolumbien sein. Die Asienmeisterschaft findet Anfang nächsten Jahres in Katar statt.

Lesen Sie hier mehr über Hertha BSC >>