Marvin Plattenhardt (31) sprach nach dem Training bei Hertha BSC über seine Zukunft im Klub. Der Kapitän möchte bleiben.
Marvin Plattenhardt (31) sprach nach dem Training bei Hertha BSC über seine Zukunft im Klub. Der Kapitän möchte bleiben. Engler/imago/nordphoto

Das sind momentan die zwei Welten von Herthas Kapitän Marvin Plattenhardt (31): Hoffen auf den Klassenerhalt, hoffen auf einen neuen Vertrag bei den Blau-Weißen. Eine echte Doppelbelastung. Als Spielführer muss Platte die Truppe im Abstiegskampf zusammenhalten. Als Spieler muss er sich um seine persönliche Zukunft kümmern. Damit geht er aber ziemlich cool um.

Plattenhardt ist trotz der Misere einer der Gewinner der vergangenen zwei Monate. Der damalige Manager Fredi Bobic wollte seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Als der linke Außenverteidiger am 5. Januar davon erfuhr, war er erst mal geplättet. „Es war schade, so etwas zu hören. Aber ich glaube, dass ich alt genug bin und das richtig einordnen kann“, sagt er jetzt.

23 Tage später war Bobic weg, gefeuert nach dem 0:2-Derby gegen den 1. FC Union. Der neue Sportdirektor Benny Weber ordnet die Situation um Plattenhardt wieder ganz anders ein. Wegen des harten Sparkurses muss der Defensivspezialist auf Gehalt verzichten. Dann ist im Sommer eine Kontraktverlängerung drin.

Marvin Plattenhardt geht entspannt in den Poker mit Hertha BSC 

Achtung, ich bin auch noch da! Kapitän Marvin Plattenhardt hofft, dass seine Zeit bei Hertha BSC nicht im Sommer vorbei ist.
Achtung, ich bin auch noch da! Kapitän Marvin Plattenhardt hofft, dass seine Zeit bei Hertha BSC nicht im Sommer vorbei ist. imago images/Contrast

Plattenhardt, seit knapp neun Jahren bei Hertha BSC, war über das Signal happy: „Das ist sehr positiv. Mal sehen, was in den nächsten Wochen kommt. Ich bin entspannt. Ich höre mir die Gespräche an. Was dabei rauskommt, weiß ich auch noch nicht.“

Plattenhardts Zukunft hängt auch davon ab, ob Hertha in der nächsten Saison noch Bundesliga spielt oder in die Zweite Liga muss. Im zweiten Fall wird eine Weiterbeschäftigung schwieriger. Weil dann der Gürtel bei Hertha noch mal drastisch enger geschnallt wird.

Den Abstieg will der Kapitän auf alle Fälle verhindern, dafür stellt er auch sein persönliches Schicksal hintenan. „Wir müssen erst mal den Klassenerhalt schaffen. Das ist das Wichtigste“, sagt er. Der Mutlos-Schlaffi-Auftritt beim 1:3 gegen die TSG Hoffenheim darf sich nicht wiederholen. Plattenhardt: „In Hoffenheim haben wir keine gute Partie gespielt. Ich hatte auch nicht meinen besten Tag. Aber nach diesem Spiel hat jetzt jeder begriffen, dass wir im Abstiegskampf sind. Wir müssen uns zusammenreißen.“

Ja, aber das Umdenken bei einigen Spielern hätte schon viel früher kommen müssen. Eigentlich wollte Hertha BSC im Jahr 2023 durchstarten. Doch daraus wurde nichts. In zehn Spielen nur zwei Siege und ein Unentschieden, das ist zu wenig. Dazu die eklatante Auswärtsschwäche (seit dem 2:0 in Augsburg Anfang September 2022 gab es acht Pleiten in der Ferne). Trotzdem glaubt Plattenhardt noch an die Wende: „Wir müssen den Switch finden. In Freiburg haben wir eine gute Chance dafür.“

Der Kapitän will Hertha BSC nicht als Absteiger verlassen müssen.

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